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Archiv-Artikel

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Wirtschaftlich verzichtbar

■ betr.: „Rückgrat unserer Städte“, taz.bremen vom 5. September 2014

Wer Bilder aus Kriegsgebieten sieht, sollte daran denken, dass dort benutzte Waffen vielleicht über bremische Häfen transportiert wurden. In Bremen und Bremerhaven wurden im Jahr 2013 ungefähr 15.000 Tonnen Munition umgeschlagen, etwa 40 Tonnen pro Tag. Hinzu kamen jene Kriegsmaterialien, die bislang nicht in den Statistiken des Hafenamtes registriert werden müssen.

Die Gesetze, die die bremischen Häfen zu Universalhäfen machen, sind nicht vom lieben Gott, sondern von PolitikerInnen gemacht (...) Da die Rüstungsexporte verglichen mit den Gesamtumschlagszahlen zum Glück marginal sind, kann auch wirtschaftlich wie auf den Umschlag von Brennelementen getrost darauf verzichtet werden. JOACHIM FISCHER, Sprecher der Pusdorfer Friedensgruppe

Autoritärer Charakter der Kirche

■ betr.: „Heimatfront Bremen“, taz.bremen vom 1. August 2014

Die Evangelische Kirche lud in die Kulturkirche St. Stephani zum Thema Kirche im I. Weltkrieg ein. Knapp eine Stunde befragte ein moderierender Pastor zwei weitere Pastoren, darunter Renke Brahms, Schriftführer der Bremischen und Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland, sowie eine Pastorin, die auch in der Stiftung „Die Schwelle“ engagiert ist. Alle räumten die unrühmliche, bellizistische Rolle der Kirchen, wie fast aller Institutionen und Intellektuellen zu Kriegsbeginn, ein.

Dann bedankte sich der Moderator bei den Diskutanten und den Podiumsteilnehmern und wünschte einen schönen Restabend. Wie ich waren auch andere Gäste perplex; ist es heute doch Standard, dass nach dem Podium dem Publikum ausführlich Gelegenheit gegeben wird zu Fragen und Diskussionsbeiträgen. Hier zeigte sich mal wieder anschaulich der immer noch autoritäre Charakter auch der EKD. HARTMUT STINTON, Bremen