: Linker für law&order
VEGESACK Beiratskandidat fordert mehr Präsenz der Polizei – „Die Leute wollen nachts ruhig schlafen“
„Was ist für Ihre Partei das drängendste Problem und wie wollen Sie dieses lösen?“ war die Frage, auf die Vegesacker Beiratskandidaten im Bremer Anzeiger antworten durften. Der Kandidat der Linken, Sabri Kurt, nutzt die Chance für folgende Klarstellung: „Viele VegesackerInnen fühlen sich aufgrund gehäufter Übergriffe sowie Einbrüche in Häuser bzw. Wohnungen innerhalb ihres vertrauten sozialen Umfeldes bedroht. Seitdem die Vegesacker Polizeiwache am Sedanplatz nachts geschlossen ist, werden in verstärktem Maße kriminelle Handlungen gemeldet. Auch der Vandalismus im Vegesacker Stadtgarten hat zugenommen. Die Linke fordert die dauerhafte Öffnung des Polizeireviers und die sofortige Aufstockung des Personals für die Aufklärung der Einbrüche im Stadtteil.“
Wer meint, solche Positions-Beschreibungen seien eher auf der rechten Seite des Spektrums von Parteien und Wählerinitiativen anzusiedeln, muss sich eines Besseren belehren lassen. Linken-Sprecher Andreas Hein findet zwar, dass der Genosse Sabri Kurt da eine „eigene Sichtweise“ eingebracht habe, aber eine große Differenz zur Parteilinie kann er nicht erkennen. Und das Thema Besetzung der Polizeiwache rund um die Uhr? Keine Frage: „Dafür sind wir“. Die in der Debatte um die Reduzierung der Öffnungszeiten 2009 vom Innensenator vorgelegten Statistik, nach der die Wache Vegesack pro Stunde zwischen einem und zwei BesucherInnen gezählt hatte, jedenfalls tagsüber, kennt Hein nicht.
Das Wahlprogramm der Linken setzt ganz andere Akzente und kritisiert zum Beispiel das Handlungskonzept „Stopp der Jugendgewalt“ des Senats mit dem Argument, es „verstärkt Vorurteile“ und führe zu „unzulässigen Festschreibungen“. Sabri Kurt sagt dagegen: „Die Leute brauchen die Polizei vor Ort.“ Man wolle Kleinunternehmer nach Bremen Nord locken, damit dort Arbeitsplätze entstehen. „Die Leute wollen in Bremen-Nord ruhig schlafen“, nicht Schlagzeilen über Einbrüche. Die hohe Kriminalität unter ausländischen Jugendlichen sei auch eine Folge der falschen Integrationspolitik von Rot-Grün. kawe