: Rettungsaktionen nerven
betr.: „Sind wir noch zu retten?“, neue taz nrw-Kampagne
Liebe taz, um es kurz zu machen: eure ständigen Rettungsaktionen nerven mich. Ich bin jetzt schon einige Jahre lang Abonnent und möchte statt Rettungsnerverei lieber guten (Lokal-)Journalismus sehen. Aus den vier Seiten taznrw könnte man viel mehr machen – das bringt Abonnenten, nicht diese Panikmache. Vor Jahren soll es mal eine taz münster gegeben haben, eine wirkliche Alternative zur lokalen konservativen Presse. Mit einem solchen Projekt könnte man besser Abonnenten werben, als mit einer taznrw, die man höchstens als Begleitzeitung lesen kann, wenn man über Angelegenheiten vor Ort informiert sein möchte. Viel zu oft ist die Landespolitik der eigentliche Adressat eurer Berichte, während das, was vor Ort geschieht, auf der Strecke bleibt. Zudem könntet ihr euch aktiver und polarisierend in die Konflikte einmischen. Eine Zeitung, welche für die intellektuell armselige Position von Ursula Nelles Verständnis aufbringt, verliert an Glaubwürdigkeit bei Münsteraner Studenten, die zu den Lesern zählen. Mit einer wirklich überzeugenden Berichterstattung statt diesem unsinnigen Portrait hättet ihr neue Leser gewinnen können. Stattdessen Berichte über Boxer und die tausendste Abokampagne. In diesem Zustand kann ich die taz (vor allem die taznrw) kaum Menschen empfehlen, so leid es mir tut. SVEN LÜDERS, Münster
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor. Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.