: SHORTCUTS
■ Abgerechnet wird zum Schluss USA 1970, R: Sam Peckinpah; D: Jason Robards, Stella Stevens
Sam Peckinpah, oft sehr verkürzend als Blutbademeister wahrgenommen, hinterließ mit der romantischen Westernkomödie – im Original „The Ballad of Cable Hogue“ – eine Lektion in Sachen Liebe. Cable Hogue, von Mieslingen ohne einen Tropfen in der Wüste zurückgelassen, findet eine Quelle, und den Quell der Freuden findet er auch noch: Sie heißt Hildy, ist hinreißend, und dass sie ihr Geld bis dahin auf dem Rücken verdient hat, stört Titelheld Hogue so wenig wie Regisseur Peckinpah.
Do, 21.30 Uhr, Metropolis, Hamburg
■ Sag nicht, wer du bist Kanada 2013, R: Xavier Dolan; D: Xavier Dolan, Pierre-Yves Kardinal
Der Frankokanadier Xavier Dolan ist 25 und hat schon fünf Spielfilme gedreht – einer toller als der andere. „Sag nicht, wer du bist“ entstand 2013, es geht um einen jungen Mann, Tom (von Dolan selbst gespielt), der nach dem plötzlichen Tod seines Lebensgefährten zu dessen Familie aufs platte Land fährt. Eine virtuose Neuauflage des Städter-trifft-Hillbillys-Genres.
Do, 21.00, 3001 Kino, Hamburg
■ Die große Illusion Frankreich 1937, R: Jean Renoir; D: Jean Gabin, Erich von Stroheim
Der französische Regisseur Jean Renoir war der Überzeugung, dass Grenzen nicht zwischen Völkern existieren, sondern zwischen Gesellschaftsschichten. „La Grande Illusion“ ist eine Illustration dieses Gedankens: Im Ersten Weltkrieg begegnen sich ein deutscher und ein französischer Offizier (Erich von Stroheim und Pierre Fresnay), die stets Respekt und Verständnis füreinander aufbringen, weil sie letztlich ja der Beruf verbindet. Seine ursprünglich kleine Nebenrolle baute Stroheim mit Renoirs freundlicher Billigung immer weiter aus und machte den Festungskommandanten von Rauffenstein zu einer seiner unverwechselbaren Figuren.
Mi, 19.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus Hannover
■ Die Höhle der vergessenen Träume Frankreich/Kanada/USA/Großbritannien/Deutschland 2010, R: Werner Herzog Der alte Haudegen des einstmals neuen deutschen Kinos ist immer noch für eine Überraschung gut. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Herzog in der neuen digitalen 3-D-Technik drehen würde? Doch für „Die Höhle der vergessenen Träume“ ist der räumliche Blick das passende künstlerische Mittel. Herzog steigt in die Chavet-Höhlen in Südfrankreich, in denen mehr als 400 Höhlenmalereien entdeckt wurden, einige mehr als 30.000 Jahre alt. Man kann hier gar nicht mehr von „primitiver Kunst“ sprechen, denn die Maler beherrschten ihre Ausdrucksmittel so perfekt, dass sie eine bis heute spürbare Vollendung erreichten.
Fr–Mo, 20 Uhr, City 46, Bremen