Pflegekosten gespart, Erbe gesichert

betr.: „Die Ärzte wollen kein Gesetz über Patientenverfügungen. Die Werte des Patienten haben Vorrang“, Kommentar von Christian Rath, taz vom 29. 3. 07

In Zeiten der Fallpauschale ist die „übertherapierende“ Klinik längst ein Mythos. Die Patientenverfügung soll vielmehr Kosten sparen, und sie sichert den Erben das Erbe. Nicht wenige Junge, die heute die „Autonomie“ hochhalten, spekulieren genau darauf. Der Verweis auf das Dokument erspart Pflegekosten für die dementen Eltern, und er entlastet das Gesundheitssystem von den unangenehmen Folgen der Demografie. Politiker wissen das. Daher ist die Debatte über „mehr Patientenautonomie“ am Lebensende hochwillkommen. Patientenverfügungen werden in keinem einzigen Fall einen Arzt dazu zwingen, etwas zu tun, was er nicht will. Sie erlauben ihm aber, das, was er ohnehin will (aber nicht ohne Weiteres tun darf), unter Hinweis auf eine pauschale Vorabermächtigung nun schlichtweg zu tun. Gerade wer dem Medizinbetrieb misstraut, muss gegen Patientenverfügungen sein. PETRA GEHRING, Darmstadt