„Nur eine Schätzung“
Der zehnmillionste Fahrgast der Flughafen-S-Bahn
taz: Herr Arnecke, wann muss man die Flughafen-Strecke heute fahren, um als zehnmillionster Fahrgast einen Blumenstrauß, einen Reisegutschein über 500 Euro und einen Trolley überreicht zu bekommen?
Kay Uwe Arnecke: Sie müssten vielmehr am Hamburger Flughafen landen, dort wird der Fahrgast zwischen zehn und elf Uhr abgepasst. Schließlich haben diejenigen, die zum Flughafen müssen, eher keine Zeit.
Wie ermitteln Sie denn, welcher Fahrgast das exakt ist?
Das ist natürlich nur eine Schätzung. Ob es wirklich der zehnmillionste sein wird, können wir nicht wissen, da wir mit Hochrechnungen arbeiten. Wir werden um diese Zeit einen der ankommenden Fluggäste ansprechen und ihn fragen, ob dieser mit der Flughafen-S-Bahn weiterfährt und ob er etwas Zeit für einen Fototermin hat, da er der zehnmillionste Fahrgast ist.
Das Hamburger Abendblatt schreibt, die Fahrgastzahlen seien seit Inbetriebnahme der Flughafen-S-Bahn nicht so hoch ausgefallen wie erwartet. Stimmt das?
Nein, im Gegenteil, das war leider eine falsche Berechnung. Wir hatten etwas über vier Millionen Fahrgäste pro Jahr prognostiziert. Trotz Wirtschaftskrise und Rückgang der Fluggastzahlen beim Hamburger Flughafen waren es 2009 rund 4,1 Millionen Fahrgäste, 2010 dann schon 4,6 Millionen. In 2011 erwarten wir eine weitere Steigerung.
Wer nutzt denn die S-Bahn noch außer Fluggäste?
Viele Mitarbeiter des Flughafens, der Fluglinien und der dort im Umfeld angesiedelten Firmen. Über 4.300 dieser Mitarbeiter dort haben die sogenannte HVV-Proficard und fahren regelmäßig mit der S-Bahn. INTERVIEW: EMS
S-Bahnstation Hamburg Airport (Flughafen), Gleis 3, vor den Fahrtreppen zum Terminal 1
