Medienticker

Harald Schmidt (49), Moderator von „Harald Schmidt“, muss nur noch donnerstags für die ARD arbeiten: Seine Mittwochs-Show entfällt, dafür wird die Donnerstags-Ausgabe auf insgesamt eine Stunde verlängert. Die Änderung hatte sich angeboten, nachdem die ARD-IntendantInnen am Dienstag beschlossen hatten, Frank Plasbergs Polittalk „Hart aber fair“ mittwochs um 21.45 Uhr ins Erste zu holen. Schmidts Sendung hätte damit erst um 23.30 Uhr nach den „Tagesthemen“ anfangen können. „Hart aber fair“ wird erstmalig am 17. Oktober im ARD-Hauptprogramm zu sehen sein.

Gleichzeitig unterließen es die ARD-Oberen, Nachfolger für Sportkoordinator Hagen Boßdorf und Unterhaltungs-Koordinatorin Verena Kulenkampff zu benennen. Boßdorf war wegen einer Schleichwerbeaffäre gekündigt worden. NDR-Frau Kulenkampff wechselt als Fernsehdirektorin zum WDR und übernimmt auch die Koordination Fernsehfilm bei der ARD. (taz)

Recep Tayyip Erdogan (53), türkischer Ministerpräsident, steht in der Kritik, weil der staatliche Zwangsverwalter TMSF die zweitgrößte Mediengruppe des Landes beschlagnahmt hat. TMSF hatte am Wochenende überraschend die Mediengruppe „Merkez Grubu“ an sich gezogen, zu der unter anderem das große Boulevardblatt Sabah und der landesweit zu empfangende Fernsehsender ATV gehören. Kurz vor wichtigen Wahlen sei das zweitgrößte Medienkonglomerat des Landes unter die Kontrolle der Regierung genommen worden, kritisierte Oppositionsführer Deniz Baykal laut der Zeitung Cumhuriyet. Erdogan wies die Vorwürfe zurück und betonte, die Regierung habe bei der Entscheidung der Behörde keinerlei Druck ausgeübt.

Nach einem Bankenskandal um den ehemaligen Sabah-Eigner Dinc Bilgin war die Mediengruppe vor einigen Jahren von dem Geschäftsmann Turgay Ciner übernommen worden. TMSF-Chef Ahmet Ertürk sagte, nun habe sich herausgestellt, dass zwischen Bilgin und Ciner illegale Geheimabsprachen bestanden hätten. Deshalb habe seine Behörde die Mediengruppe beschlagnahmt. Ertürk kündigte an, die Gruppe werde innerhalb von vier bis sechs Monaten meistbietend versteigert. Als möglicher Interessent gilt unter anderem Axel Springer. (AFP)