OSTERFEUER

In vielen Regionen Nordrhein-Westfalens gibt es noch die traditionellen Osterfeuer, die teils auf heidnisches, teils auf christlich angehauchtes Brauchtum zurückgehen – da streiten sich die Gelehrten. Schon der älteste Beleg eines Osterfeuers in Westfalen hatte einen christlichen Hintergrund – in Hörde in der Grafschaft Mark wollten Gläubige 1342 mit dem Feuer Gott für die Erlösung von den Sünden danken. Das Feuer soll aus kirchlicher Sicht die Freude über die Auferstehung Jesu symbolisieren, außerdem wird ihm erneuernde Kraft zugeschrieben. Häufig spielt auch der Gedanke an eine Judasverbrennung eine Rolle – Judas verriet Jesus nach biblischer Überlieferung.

Im ostwestfälischen Lügde rollt man mannshohe hölzerne, mit Stroh gestopfte Feuerräder vor sich her. Die Feuer gelten als Abbild der Sonne. Durch das Entzünden soll symbolisch der Winter abgeschlossen werden.