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Haile Gerim stellt seinen Film „Morgentau“, der nebenan besprochen wird, persönlich in verschiedenen Kinos in Norddeutschland vor. Heute abend ist er um 20.30 im Bremer Kino 46 zu Gast, am 9. Mai kommt er um 20 Uhr in das Filmkunstkino am Raschplatz in Hannover und am 11. Mai ist er um 19.30 Uhr im Lumiére in Göttingen.
Die norddeutsche Mission feiert in diesem Jahr ihr 175-jähriges Bestehen und veranstaltet vom 5. bis 11. Mai im Kino 46 eine afrikanische Filmreihe. In „Die Norddeutsche Mission in Togo und Ghana“ (Donnerstag, 18 Uhr) aus dem Jahre 1929 schildern der Missionsinspektor Stoevesandt und Missionar Funke den Aufbau der Mission und die Lebens- und Glaubenswelt des Ewe-Volkes. Medium war die damalige bahnbrechende Neuheit Film. „No time to die“ (Samstag, 20.30 Uhr) aus Ghana dreht sich um einen Bestatter, der Probleme hat, weil er keine Frau findet- denn wer will schon mit einem Totengräber zusammen sein? Mit Hilfe der Magie versucht er dennoch sein Glück. „Heritage Africa“ (Sonntag, 18 Uhr) dreht sich um die Frage nach Identität in einer postkolonialen Gesellschaft. Aus Kwesi Atta Bosomefi wird Quincy Arthur Bosomfield, und der schafft es, in der kolonialen Hierarchie nach oben zu steigen. „Das koloniale Missverständis“ (Samstag, 18 Uhr) zeichnet ein Bild deutscher Missionstätigkeit in Afrika. Auf den Spuren deutscher Missionare reist der Filmemacher nach Togo, Namibia und Kamerun- und wieder zurück nach Wuppertal. Wie kam es zum „kolonialen Missverständnis“ zu wie virulent ist es bis heute? „African Timber“ (Dienstag, 20.30 Uhr) mit Heiner Lauterbach bewegt sich auf den Spuren von Joseph Conrad. Hier ist es ein Manager, der begeistert zugreift, als ihm ein Job in West-Afrika angeboten wird, der einen Schritt die Karriereleiter hinauf verspricht. „La Maison Jeune“ (Freitag, 20.30 Uhr) spielt in Algerien. Das Mädchen Aya erfährt, dass sein Bruder bei einem Unfall ums Leben gekommen ist und muss nun den Leichnam mit Hilfe ihres Vaters in das Heimatdorf bringen. „Guelwaar“ (Sonntag, 20.30 Uhr) aus dem Senegal hinterfragt bestimmte Formen der Entwicklungshilfe. Bei der Beerdigung ist auf einmal der Leichnam verschwunden. Wie sich heraus stellt, wurde er bereits begraben- nach muslimischem Ritus, da die Leichen verwechselt wurden. Da Gueklwaar aber Katholik war, ist die Familie nun in höchster Aufruhr. Eine Lösung ist nicht abzusehen. So beschließt die Trauergemeinde, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, und „ihren“ Toten auf die „richtige“ Art unter die Erde zu bringen.
Das Filmbüro Bremen wird beim Kunstfrühling auf dem Gelände der Gleishallen des Güterbahnhofs in einem eigenen Stand ein eigens dafür zusammengestelltes Filmprogramm präsentieren. Der Eröffnung ist heute um 19 Uhr. An 16 Tagen werden zum einen Ausschnitte aus 50 Filme zu sehen sein, die in den letzten Jahren von der kulturellen Filmförderung Bremens unterstützt wurden. Am Freitag Abend um 18 Uhr wird ein von Philip Käßbohrer zusammengestelltes Programm unter dem Titel „Traum und Trauma nebenan“ vorgeführt, in dem u.a ein Muskvideo und eine 24 Minuten lange Tragikkomödie gezeigt werden. Das Filmbüro fördert außerdem eine filmische Dokumenation des Kunstfrühling, die unter der Regie von Lea Dietrtich entsteht.