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Iran auf Atomkurs

Präsident Mahmud Ahmadinedschad verkündet: Iran kann sich selbst mit Nuklearbrennstoff versorgen

TEHERAN/WASHINGTON dpa/afp ■ Der Iran ist nach den Worten seines Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad jetzt in der Lage, sich selbst mit atomarem Brennstoff für Kernkraftwerke zu versorgen. „Der Iran steht seit heute auf der Liste derjenigen Staaten, die in der Lage sind, nuklearen Brennstoff herzustellen“, sagte der Präsident gestern in einer Rede in der Nuklearanlage Natans, wo Uran angereichert wird.

Zuvor hatte der Chef der iranischen Atomenergie-Organisation, Gholam-Resa Aghasadeh, aus Anlass des „Nationalen Atomtags“ in Natans bekannt gegeben, sein Land könne jetzt Uran „im industriellen Maßstab“ anreichern. Nach fünfjährigen Forschungsarbeiten habe damit „eine neue Phase“ der Arbeiten am Atomprogramm begonnen. Der Iran hatte vor einem Jahr erstmals bekanntgegeben, selbst erfolgreich Uran für den Brennstoffkreislauf anreichern zu können.

Der iranische Chef-Atomunterhändler Ali Laridschani bestätigte, dass jetzt 3.000 Gaszentrifugen zur Urananreicherung installiert seien. Die Internationale Atomenergiebehörde hatte in ihrem jüngsten Bericht die Zahl auf 1.000 geschätzt. Nach Expertenmeinung sind etwa 60.000 Zentrifugen notwendig, damit der Iran einen eigenen Brennstoffkreislauf herstellen kann.

Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte gestern in Washington, er sei „sehr besorgt“ über die Ankündigung. Einschränkungen Teherans in der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde seien „nicht hinnehmbar“. Die USA und andere Staaten fürchten, der Iran arbeite mit seinem Atomprogramm entgegen seinen Behauptungen auf den Bau einer Atombombe hin.

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