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Archiv-Artikel

GORCH FOCK: KEIN KIELHOLEN IN KIEL

Heute kehrt nach monatelanger Fahrt durch den Affärensumpf der Welt endlich die „Gorch Fock“ in ihren Heimathafen Kiel zurück. Und wir hatten uns schon alle Utensilien zurechtgelegt, um auf dem „größten schwimmenden Puff Deutschlands“, wie das Segelschulschiff in Marinekreisen auch genannt wird, mitzumachen bei den üblichen Vergnügungen: Erst werden die Matrosen ausgepeitscht, dann müssen sie über die Planke gehen und schließlich werden sie kielgeholt – was man eben so tut auf einem Schiff, wenn man den lieben, langen Tag über die Weltmeere schippert und sich langweilt wie ein Wal. Aber mit dem Abtritt des inzwischen auch schon wieder längst vergessenen Verteidigungsministers zu Guttenberg gibt es nicht einmal mehr eine klitzekleine Meuterei an Bord des Windfängers. Fast wünscht man sich den betrügerischen Baron zurück, in dessen Amtszeit sich eine Affäre an die nächste reihte. Jetzt sind die bei Landgang ins Hafenbecken reihernden Matrosen schon die größte Attraktion der deutschen Seefahrt. Beim Klabautermann, nichts mehr los mit unseren meerblauen Jungs und Mädels.