Vierspurig durch das Alte Land

A 26 Moorautobahn kann bis nach Hamburg verlängert werden. Neue Chancen für Hafenquerspange

Die Fertigstellung der Moorautobahn A 26 zwischen Stade und Hamburg kann jetzt in Angriff genommen werden. Nach Angaben der Hamburger Wirtschaftsbehörde hat das Bundesverkehrsministerium den geplanten Trassenverlauf akzeptiert und die Finanzierung in Höhe von mindestens 220 Millionen Euro zugesagt. Nun könne das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden, sagte Behördensprecherin Susanne Meinecke der taz. Der Baubeginn könnte 2013 sein, die Fertigstellung 2017.

Konkret geht es um die Strecke vom niedersächsischen Rübke bis zur Autobahn A 7 südlich des Elbtunnels auf Hamburger Gebiet. Das etwa acht Kilometer lange Teilstück durch das Obstbaugebiet Altes Land soll aufwändige Lärmschutzmaßnahmen erhalten. Die Trasse war jahrzehntelang heftig umstritten wegen ökologischer Auswirkungen auf die sensiblen Moorgebiete und auf den Obstanbau.

Bereits fertig gestellt ist die A 26 zwischen Stade und Horneburg, die anderen Etappen in Niedersachsen sind im Bau oder bereits geplant. Nordwestlich von Stade soll die insgesamt 50 Kilometer lange Piste an den projektierten Elbtunnel der A 20 anschließen. Auf Hamburger Gebiet würde zunächst ein Autobahndreieck Süderelbe entstehen, das später zum Autobahnkreuz erweitert werden dürfte.

Denn durch den Anschluss an die A 26 würden sich die Chancen auf Realisierung der Hafenquerspange erhöhen. Diese Fortführung der A 26 soll beim Kohlekraftwerk Moorburg die Süderelbe überqueren und durch den Süden der Elbinsel Wilhelmsburg bis zur Autobahn A 1 an der Raststätte Stillhorn führen. Die Baukosten dieser Trasse werden auf mindestens 780 Millionen Euro veranschlagt.

Der parteilose Wirtschaftssenator Frank Horch erhofft sich von der A 26 einen Nebeneffekt. Dann müsste er sich nicht mehr mit dem Dienstwagen durch das Alte Land quälen, sondern könnte von seinem Wohnort Buxtehude vierspurig zur Behörde durchbrettern. SVEN-MICHAEL VEIT