: Die Geburtstags-taz
Gegenöffentlichkeit! Mit dieser Selbstverpflichtung ist die taz am 17. April 1979 angetreten. Nach den Erfahrungen des Deutschen Herbstes 1977, nach der totalen Konfrontation zwischen RAF und Staat und der Nachrichtensperre in deutschen Medien, suchte das linksalternative Milieu ein Sprachrohr. Die Diskussion um die RAF gehört zu den Gründungsmythen der taz – und ist in diesem Jahr hochaktuell: Der Deutsche Herbst jährt sich zum 30. Mal, die Debatte um die Begnadigung von RAF-Gefangenen spaltet die Öffentlichkeit.
Damals folgten nach den Terror- die Gründerjahre. Die alternative Bewegung in Deutschland organisierte sich neu; sie brachte die taz hervor, die Grünen, die Christopher-Street-Day-Paraden, das Netzwerk Selbsthilfe und viele andere Projekte. Hunderttausende demonstrierten gegen neue Atomanlagen, über eine Million am 22. Oktober 1983 gegen die Nachrüstung.
Diese Riesenzahlen werden in den 2000er Jahren – bisher – nicht erreicht. Trotzdem gibt es natürlich heute noch Gegenöffentlichkeit. Zum G-8-Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm bahnen sich die größten Proteste seit Jahren an. Die taz wird vor Ort sein. Viel Spaß dabei, werte LeserInnen!