BLUTIGER WAHLTAG

Bei den Wahlen für neue Gouverneure und Provinzparlamente in Nigerias 36 Bundesstaaten am Samstag sind nach ersten Berichten bis zu 52 Menschen getötet worden. Überall im Land gibt es Berichte von gestohlenen Wahlzetteln und Gewalt, teils durch Uniformierte. Viele Politiker haben zur Teilannullierung der Wahl aufgerufen.

Lagos: Der Wahltag verläuft weitgehend ruhig, aber viele Wahllokale öffnen sehr spät.

Südwesten: Neben den Unregelmäßigkeiten in Ekiti (siehe Text) werden sieben Tote aus Benin City gemeldet. In vielen Städten meldet die AC-Opposition Wahlfälschung durch PDP-Aktivisten. In Ondo gibt es 10 Tote, in Ogun zwei, in Osun fünf.

Niger-Flussdelta: Im Ölhafen Port Harcourt zünden Rebellen drei Polizeistationen an, im Ölhafen Warri gibt es Straßenschlachten. In vielen anderen Orten hält Gewalt die Bürger von den Wahlzentren fern oder Wahllokale öffnen nicht. Im Bundesstaat Rivers gibt es acht Tote, in Delta sechs.

Zentrum und Osten: Im besonders umstrittenen Bundesstaat Anambra wird die Wahl wegen fehlender Wahlergebniszettel größtenteils boykottiert. Augenzeugen berichten von vorab für die PDP ausgefüllten Stimmzetteln. Der mächtige PDP-Finanzier Chris Uba wird vor der Wahl verhaftet, es gibt verbreitete Gewalt. In den Staaten Kobi, Plateau und Enugu fallen die Wahlen in weiten Regionen aus.

Norden: Am Tag vor der Wahl wird der höchstrangige islamische Gelehrte Nigerias, Sheikh Jaafar Mahmud Adam, in einer Moschee in Kano erschossen. In vielen Bundesstaaten beginnt die Wahl sehr spät. D.J.