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Archiv-Artikel

„Für den Präsidenten wird das von Bedeutung sein“

Klars Anwalt Schneider zeigt sich von Bubacks Äußerungen überrascht, glaubt aber an ihre positive Wirkung

HEINZ-JÜRGEN SCHNEIDER, 52, ist Rechtsanwalt in Hamburg und Verteidiger von Christian Klar.

taz: Michael Buback bekam offenbar Informationen aus RAF-Kreisen, die belegen, dass Ihr Mandant, Christian Klar, nicht der Mörder von Siegfried Buback war. Woher stammen diese Informationen? Wussten Sie von den Kontakten?

Heinz-Jürgen Schneider: Nein, das hat mich vollständig überrascht. Mich hat sowohl überrascht, dass Herr Buback diese Erklärung abgegeben hat, aber auch aus welchen Erkenntnisquellen er das schöpft. Ich habe keine Ahnung, worauf er sich da beruft, wer mit ihm gesprochen hat oder auf welche Person das zurückgeht.

Welche Konsequenzen könnten die milden Töne Bubacks für das Gnadengesuch von Herrn Klar haben? Rechnen Sie jetzt mit einer Begnadigung? Das geplante Treffen im Präsidialamt könnte ja ein Indiz dafür sein.

Ja, dass sich Bubacks Äußerungen positiv auf das Gnadengesuch auswirken, ist tatsächlich meine Hoffnung. Und die Hoffnung macht sich daran fest, dass sich erstmals einer aus dem Kreis der Angehörigen gemeldet hat. Für die Entscheidung des Präsidenten wird das von Bedeutung sein. Es wäre auch wünschenswert, wenn dieses Gnadenverfahren, das ja auch schon im vierten Jahr seit Antragstellung ist, zeitnah zu einem Ende kommt.

Inwiefern hat Christian Klar bei der Kontaktvermittlung eine Rolle gespielt?

Es ist absolut ausgeschlossen, dass das Zustandekommen der Gespräche mit Herrn Buback etwas mit Herrn Klar zu tun haben könnte oder sogar von ihm initiiert wurde.

Es gab direkte Gespräche?

Bubacks Text verstehe ich so, dass er mit jemandem oder einer Gruppe von Personen gesprochen hat und daraus seine Schlussfolgerungen ableitet.

Haben Sie mit Ihrem Mandanten bereits über die Äußerungen Bubacks gesprochen?

Nein, habe ich nicht. Wenn er irgendwelche Informationen darüber hat, könnte er mir sie frühestens in einigen Tagen sagen, wenn wir mal wieder telefonieren. INTERVIEW: VEIT MEDICK