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Archiv-Artikel

Abschied vom Auto ist machbar

betr.: „Mut zum Verzicht“

Der Autor spricht endlich das aus, was mir schon seit Beginn der ganzen Debatte (und darüber hinaus die letzten Jahren) durch den Kopf geht – Abschied vom Auto ist durchaus machbar! Dass ein Ausbau des ÖPNV notwendig und richtig ist, steht außer Frage. Ich habe nie ein eigenes Auto besessen, lebe aber in der Stadt und kann neben dem Rad plus Fahrradanhänger auch die Bahn, den Bus und das Carsharing benutzen, wenn es sein muss. Das allerdings muss in den seltensten Fällen sein und meine Rechnungen beschränken sich oft lediglich auf die Grundgebühr.

Das Verständnis für diese Art von Transport und Fortbewegung ist jedoch begrenzt. Meist erntet man ein verständnisloses Kopfschütteln. Und auch die aktuelle Diskussion führt bei den meisten Bekannten nicht dazu, den eigenen Autokonsum realistisch zu reflektieren. Statt über eine Abschaffung des Autos nachzudenken oder wenigstens eine Reduzierung des eigenen Gebrauchs anzustreben, werden Gründe gesucht und gefunden, um weiterhin am Auto festzuhalten: Arbeitsstelle zu weit entfernt (mit Bahn und Faltrad mittlerweile oft gut machbar), Familie (Fahrradanhänger? Eigene Fahrräder? Carsharing?), aber auch persönlicher Luxus, Statussymbol, und ganz weit vorne auf den ersten Plätzen: eigene Faulheit.

Dass es auch ohne Auto geht, beweisen viele Menschen tagtäglich immer wieder. Leider haben diese Menschen keine Lobby, so dass man mit dieser Haltung oft unter sich, den Nichtautofahrern, bleibt, ohne die anderen zu erreichen. BITA BERENTZEN, Köln