: HAMBURG KOMPAKT
Sprayer frei
Die Anklage im Prozess gegen Hamburgs bekanntesten Graffiti-Sprayer „OZ“ droht wegen möglicher Rechtsfehler zu kippen. Vier von fünf Vorwürfen der Sachbeschädigung gegen den 57-Jährigen stützen sich auf Berichte einer polizeilichen Observation, für die es nach vorläufiger Einschätzung der Richterin am Amtsgericht Barmbek keine rechtliche Grundlage gab. „OZ“ habe möglicherweise zu Unrecht fünf Monate in Untersuchungshaft gesessen. Der Haftbefehl wurde aufgehoben.
HSV lizensiert
Der Hamburger SV hat die Lizenz für die kommende Saison in der Fußball-Bundesliga ohne Auflagen und Bedingungen erhalten. Lediglich im Fall des Abstiegs in die Zweite Liga müsste der HSV angesichts der dann geringeren Einnahmen seine Liquidität zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachweisen.
Drohende Flugblätter
Flugblätter mit rechtsradikalem Inhalt sorgten gestern Nachmittag im Stadtteil Farmsen-Berne für Aufregung. Ausgerechnet am Geburtstag von Adolf Hitler waren in den von vielen Türken bewohnten Regionen Bernes Pamphlete in die Briefkästen geworfen worden, die verdeckte Morddrohungen gegen Türken enthalten haben sollen. Diese Morde seien als eine Racheaktion für die Ermordung von Mitarbeitern eines Bibel-Verlags in der Türkei deklariert worden, sagten Augenzeugen. Die Polizei konnte das allerdings nicht bestätigen. Morddrohungen seien auf den Flugblättern nicht erhalten gewesen, sagte ein Polizeisprecher der taz kurz vor Redaktionschluss.
Weiter Lebensgefahr
Der an Tollwut erkrankte Patient im Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) schwebt nach Angaben der Ärzte weiter in Lebensgefahr. „Sein Zustand ist unverändert“, teilte ein Sprecher des UKE gestern mit. Er befinde sich im künstlichen Koma und werde zudem mit Virus hemmenden Medikamenten behandelt. Vermutlich hatte sich der Mann vor sechs Wochen infiziert, als er während eines Afrikaurlaubs von einem streunenden Hund gebissen worden war. Nach Abheilen der Wunde war der Mann zunächst beschwerdefrei, bis in der vergangenen Woche erste Symptome wie Taubheitsgefühle und Fieber auftauchten. DPA/TAZ