: Niedersachsens Lehrer künftig länger an der Uni
LEHRER Niedersachsen verlängert Masterstudium für Grund-, Haupt- und RealschullehrerInnen
Niedersachsen will das Masterstudium für Grund-, Haupt- und RealschullehrerInnen ab dem Wintersemester 2013 von einem auf zwei Jahre verlängern. In das Masterstudium soll eine fünfmonatige Praxisphase integriert werden, teilten Kultusminister Bernd Althusmann und Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (beide CDU) gestern mit.
Das Referendariat soll zugleich von 18 auf zwölf Monate verkürzt werden. Damit gleicht Niedersachsen die Dauer des Studiums für Grund-, Haupt- und RealschullehrerInnen der für GymnasiallehrerInnen an.
Durch die Praxisphase werde der Lehrernachwuchs künftig früher und wissenschaftlich begleitet an die Lehrtätigkeit in der Schule herangeführt, sagte Wanka. Althusmann erklärte, das Modell berücksichtige die Forderungen von Fachleuten ebenso wie von Eltern.
Der halbjährige Praxisblock während des Studiums könne die fehlende Unterrichtserfahrung nach dem Studium nicht wettmachen, warnte derweil der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte. Die Opposition im Landtag kritisierte die Reform als „Billigmodell“ und Versuch, das dreigliedrige Schulsystem aufrechtzuerhalten. Auch die Ausbildung von Gymnasiallehrern müsse praxisnaher werden, erklärten SPD, Grüne und Linke.
Den Studierenden entgehen künftig durch das verkürzte Referendariat sechs Monate Referendariatsgehalt. Zudem müssen sie während der fünfmonatigen Master-Praxisphase – die sie überwiegend an Schulen verbringen – Studiengebühren zahlen. (taz/dpa)