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Archiv-Artikel

Nur noch halbe Steuern für Erben

BERLIN dpa ■ In der Debatte um die Reform der Erbschaftssteuer hat sich Baden-Württembergs Finanzminister Gerhard Stratthaus (CDU) für eine radikale Vereinfachung ausgesprochen. Die Zahl der Ausnahmen sollte verringert, dafür der Steuersatz halbiert werden, sagte er der Wirtschaftswoche. So blieben die Einnahmen für die Länder weitgehend konstant, die Erhebung würde aber deutlich vereinfacht. Zuvor hatten sich die Spitzen von Union und SPD zum Erhalt der Erbschaftssteuer bekannt und einen einen Vorstoß von CDU/CSU-Fraktionsvize Michael Meister zu ihrer völligen Abschaffung zurückgewiesen. Der Meister-Vorschlag wird nach einem Bericht des Magazins Spiegel in der Koalition aber weiter diskutiert. Der CDU-Finanzpolitiker Otto Bernhardt plädierte dafür, die Erbschaftssteuer durch eine kontinuierliche Vermögensbesteuerung zu ersetzen. So könne bei Immobilien ein jährlicher Aufschlag auf die Grundsteuer fällig werden. Bei Betriebsvermögen würde die Zahlung auf die Gewerbesteuer erhoben, bei Kapitalvermögen auf die geplante pauschale Ertragssteuer. Der SPD-Wirtschaftspolitiker Rainer Wend nannte dies „eine interessante Überlegung“.