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Archiv-Artikel

20.000 Terrortote in einem Jahr

Bericht des US-Außenministeriums: 45 Prozent der Anschläge weltweit im Irak. Unter den Opfern 1.800 Kinder

Allein im Irak wurden nach Angaben des State Department 13.000 Menschen getötet

WASHINGTON DPA ■ Die Zahl der weltweiten Terroranschläge ist nach Angaben des US-Außenministeriums im vergangenen Jahr vor allem wegen der Gewalt im Irak um mehr als ein Viertel gestiegen. Bei mehr als 14.000 Anschlägen wurden rund 20.000 Menschen getötet, etwa 3.000 mehr als im Jahr zuvor, geht aus dem jetzt in Washington veröffentlichten Länderbericht des Außenministeriums über den Terrorismus 2006 hervor.

Danach verzeichnete der Irak 45 Prozent aller weltweit verübten Terroranschläge. Allein im Irak wurden nach Angaben des State Department 13.000 Menschen getötet. Die meisten Opfer der Anschläge waren Muslime. Zu den Opfern gehören rund 1.800 Kinder.

Zur Lage in Europa schreibt das Außenministerium, dass es zwar 2006 keinen größeren Terroranschlag gegeben habe, dass aber vereitelte Anschläge und die wachsende Radikalisierung von jugendlichen Einwanderern Grund zur Sorge bereiteten. Außerdem gebe es in Europa Netzwerke, die Terrorgruppen unterstützen. Die Europäische Union wird kritisiert, weil sie zögere, die Vermögen von Wohlfahrtsorganisationen einzufrieren, die die radikalislamische Hamas-Bewegung in den Palästinensergebieten oder die schiitische Hisbollah im Libanon unterstützen.

Deutschland wird in dem Bericht dafür gelobt, seine Gesetzgebung zum Antiterrorkampf verschärft zu haben. Andererseits hätten deutsche Gesetze und deutsche Gerichte mit ihrer weitreichenden Sicht auf die Bürgerrechte in manchen Fällen den Erfolg von Anklagen verhindert.

In dem Bericht räumt das Außenministerium ein, dass der Irakkrieg von Terroristen als Schlagwort für die Radikalisierung und extremistische Aktivitäten genutzt worden sei, die auch Nachbarländer instabiler gemacht hätten. Der israelisch-palästinensische Konflikt wird als hauptsächliche Quelle der Motivation von Terroristen beschrieben.

Das US-Außenministerium bezeichnet das Terrornetzwerk al-Qaida als die größte Sicherheitsgefahr für die Vereinigten Staaten. Al-Qaida gehe immer weiter zu einer Art „Guerillaterrorismus“ über und versuche, Massenvernichtungswaffen in die Hände zu bekommen, um größtmöglichen Schaden anzurichten.