heute in bremen : Kein Verlass auf Datenschutz
Eine Künstlerin spricht über den Protest gegen die Auschnüffelung der Privatsphäre durch RFID-Chips
Was ist überhaupt ein RFID-Chip?
Rena Tangens, Künstlerin: Der RFID-Chip soll den Strichcode im Handel ablösen. Der Unterschied ist, dass der Chip eine weltweit eindeutige Seriennummer für jede Ware hat. Dadurch kann stets nachvollzogen wer wann was wo gekauft hat. Die Informationen auf dem Chip werden per Funk gesendet und können jederzeit unbemerkt gescannt werden. Dadurch ist es möglich, Menschen ohne ihr Wissen auszuspionieren. Das verletzt eindeutig die Privatsphäre.
Aber auf dem Chip ist der Name des Käufers doch nicht vermerkt?
Bezahlt man mit einer EC-Karte, kann die Firma leicht eine Datenbank mit RFID-Nummer und Namen des Käufers anlegen. Solche Datenbanken sind hochinteressant, zum einen für Marketingstrategen, zum anderen für staatliche Ermittlungsbehördern. Auf den Datenschutz ist dabei kein Verlass.
Was raten Sie zum Schutz der Privatsphäre?
Wir basteln gerade einen RFID-Zapper, der durch einen kleinen elektrischen Impuls dafür sorgt, dass der Chip seinen Geist aufgibt. Für die neuen Reispässe, in denen der Chip auch eingesetzt wird, gibt es eine Passschutzhülle, die ein einfaches Auslesen der Daten verhindert. Wir haben auch einen Armreif im Angebot, der anfängt rot zu leuchten, wenn man gescannt wird. Weitere Ideen zum Schutz gibt es auf www.fuebud.org. Die Metro-Kette musste eine Payback Kundenkarte mit RFID-Chip nach Protesten zurücknehmen.
Interview: Patt
Vortrag: Heute in Gesellschaft für aktuelle Kunst, Teerhof 21, 19 Uhr