der rechte rand
: Helfer mit braunen Ambitionen

Das Heck von Frank Klawitters Auto zieren zwei Aufkleber: einer vom nördlichen „Technischen Hilfswerk“ (THW), der andere von der neonazistisch-heidnischen „Artgemeinschaft“. Anfang der 1990er Jahre gehörte Klawitter zu den „Greifswalder Nationalsozialisten“ und richtete Wehrsportlager mit aus – inklusive Schießübungen. Beim dortigen THW stieg der „Führer von Greifswald“ zum Gruppenführer auf, dem auch die Ausbildung von Jugendlichen obliegt.

Klawitter habe „nicht nur eine braune Vergangenheit“, sagt der Journalist Thomas Niehoff. Im Online-Informationsdienst „blick nach rechts“ schreibt Niehoff von engen Beziehungen Klawitters zum NPD-Funktionär Lutz Giesen. Klawitters Handynummer diente im Juni 2006 als Kontaktmöglichkeit für ein Treffen der neonazistischen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) . Bei einem weiteren HDJ-Treffen habe er gar seinen Transporter zur Verfügung gestellt, so Niehoff, „und war mit dabei“.

Beim THW-Länderverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein will man vom rechten Engagement Klawitters nichts bemerkt haben. „Niemand hat sich beschwert“, sagte noch vergangene Woche Bernd Lehmann, Leiter der Geschäftsstelle Stralsund. Gestern dann erklärte Dirk Hansen, THW-Landesbeauftragter mit Sitz in Kiel: „Wir überprüfen die Sachlage.“ Den rechten THW-Mann „auszugrenzen“ hält Hansen „für unglücklich“. Aber: „Wenn sich der Rechtsextremismusverdacht erhärtet“, müsse Klawitter gehen.

Im bayerischen Straubingen kam gerade im Januar ein NPD-Kader dem THW-Ausschluss zuvor – er ging selbst. Im April fiel die THW-Unterstützung für die rechtslastigen „Deutschen Konservativen“ um den Hamburger Joachim Siegerist auf. Hansen beschönigt das nicht: Mit dem „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ suche das THW nach Möglichkeiten, sich schärfer gegen Rechts abzugrenzen.