Online über Olympische Spiele diskutieren

OLYMPIA BUND und Landessportbund mit gemeinsamem Angebot zur Bewerbungsfrage

In der Debatte über eine Bewerbung für Olympische Spiele in Berlin 2024 oder 2028 gibt es eine neue Beteiligungsform. Landessportbund und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) stellten am Dienstag die Onlineplattform www.olympia-diskutieren.de vor. Anders als bei der vom Senat unter www.berlin.de angebotenen Umfrage ist bis Anfang November nicht nur eine Bewertung, sondern auch ein Austausch mit anderen Meinungen möglich. Senatssprecher Richard Meng bezeichnete die neue Plattform als „schöne Ergänzung dessen, was wir schon machen“.

„Wir wollen, dass man transparent pro und contra Olympia diskutieren kann“, sagte der taz der Geschäftsführer des BUND-Landesverbands, Tilmann Heuser. „Wir fordern auch alle Verbände auf, Stellung zu beziehen.“ Der BUND bezeichnet seine Haltung derzeit als „eher skeptisch“. Dennoch gehört er nicht zum ablehnenden „NOlympia“-Bündnis. Für ihn ist entscheidend, ob die Spiele „ökologisch tragfähig, sozial verträglich und wirtschaftlich vertretbar durchgeführt werden können“.

Der Landessportbund (LSB) hingegen, dessen Präsident der frühere SPD-Fraktionschef und Senator Klaus Böger ist, steht einer Bewerbung „grundsätzlich positiv gegenüber“. Der LSB schränkt aber ein: Auch die Berliner müssten etwas von den Spielen haben.

Nach der bisherigen Planung soll der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am 6. Dezember entscheiden, ob es überhaupt eine deutsche Olympiabewerbung gibt, ob ihr Austragungsort Berlin oder Hamburg sein soll. Unklar ist auch der Zeitpunkt, 2024 oder 2028.

Der DOSB hat zudem erkennen lassen, dass er nicht erst eine Stadt küren will und dann später möglicherweise einen Rückzieher machen muss, wenn sich deren Bevölkerung gegen eine Bewerbung entscheidet. Offizielle Bürgerabstimmungen oder -befragungen sind vor dem 6. Dezember aber nicht vorgesehen. STEFAN ALBERTI