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Einblick (544)

Andreas Blank, Bildhauer

ZUR PERSON

■ Andreas Blank, geboren 1976 in Ansbach, lebt in Berlin und London. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Harald Klingelhöller und am Royal College of Art London (Master). Er war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und Finalist des New Sensation Award von Channel 4 und der Saatchi Gallery 2009. Wichtige Einzelausstellungen: Choi & Lager, Köln (2012), und Benrimon Cont., New York (2013). 2013 Aufenthaltsstipendium Kunsthalle Trafo, Stettin.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt und warum? Andreas Blank: Die Ausstellung „Schöne Grüße“ von Thomas Schütte in der Stiftung Olbricht letztes Jahr hat mir sehr gut gefallen. Schütte hat es meiner Meinung nach geschafft, Bildhauerei und Zeichnung aus der Kunstgeschichte zeitlos abzuleiten und gleichzeitig eine eigenständige zeitgenössische und installative Herangehensweise zu manifestieren. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Der Groucho Club in London ist für mich einer der interessantesten Clubs, den ich kenne. Er ist kein reiner Musikclub, es wird in den Räumen eine sich permanent verändernde und wachsende Kunstsammlung präsentiert. Filmemacher, Musiker, Schriftsteller und bildende Künstler treffen sich dort, wenn sie in der Stadt sind. Es ist auch ein sehr geschichtsträchtiger Ort, an dem schon Francis Bacon und Sir Peter Blake viel Zeit verbracht haben. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? Ein Buch, welches mich schon seit Jahren begleitet, ist das Werk „The Cultivated Wilderness. Or, What is Landscape?“ von Paul Shepheard, einem in London lebenden Architekten, der über Veränderungen in der Landschaft durch Eingriffe der Zivilisation in die Natur berichtet. Er beschreibt, wie Steine von Bergen abgetragen und Bäume gefällt werden und daraus Kirchen, Häuser und Städte gebaut werden. Diesem Buch fühle ich mich sehr verbunden, weil es ähnliche Bewegungs- und Zeitprozesse beschreibt, die man auch in meiner künstlerischen Arbeit finden kann. Shepheard sagt über sein eigenes Buch: „This book is about seeing things that are too big to see.“ Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Der Gegenstand oder das Ereignis des Alltags, was mich am meisten erfreut, ist oft die Skulptur, an der ich gerade arbeite, die versucht, die Zeit oder das Gefühl zu beschreiben, in der oder dem ich mich gerade befinde.

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