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Archiv-Artikel

Neu im Kino

Im P rogramm der diesjährigen Berlinale landete „Jack“ quasi aus dem Nichts. Regisseur Edward Berger hatte zuvor Werbung und TV gemacht. In der Hauptrolle ein Kind und eine Besetzung, die keiner Prominenz bedarf, weil der Film genau weiß, welche Geschichte er erzählen will. Und vor allem: wie. Die junge Mutter (Luise Heyer) kann sich zwischen ihren Wünschen (Ausgehen) und Pflichten (Erziehen, Ernähren) nicht entscheiden. Also kümmert sich der Ältere, Jack, um den Jüngeren, Manuel (Georg Arms). Ivo Pietzcker rennt mit traurigem Gesicht und ständig verschwitzt durch den Film. Zuspätkommen, Flucht, Suche – „Jack“ kennt nur Tätigkeiten, denen das Maß fehlt, die Ordnung. Jack kommt ins Heim und wird zu Beginn der Ferien von der unzuverlässigen Mutter abermals enttäuscht. Nach einer Auseinandersetzung mit einem Schläger flieht Jack in die Stadt und Richtung Zuhause. Hier erschließt der Film ein inoffizielles, in Spätsommerfarben leuchtendes Berlin der Fluchttreppen und Lieferzufahrten (Kamera: Jens Harant). Bergers Film ist beachtlich und entschieden, unrealistisch allerdings die unscharfe Rolle der Mutter. in 7 Kinos