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■ Bauernfrühstück – Der Film Deutschland 2011, R: Michael Söth, D: Eva Habermann, Tetje Mierendorf Der in Eckernförder geborene und in Elmshorns aufgewachsene Regisseur hat nach „Deichking“ wieder einen norddeutschen Low-Budget-Film gedreht. „Bauernfrühstück“ beginnt in der Zeit des zweiten Weltkriegs und erzählt die Geschichte einer kleinen Dorfgemeinschaft, die nach einem Bombenangriff versehentlich für zerstört erklärt wird. Die Dorfbewohner richten es sich schnell gemütlich in der friedlichen Isolation ihres Luftschutzkellers ein und keiner merkt, dass der Krieg längst vorbei ist. Der Film ist ohne jede Filmförderung gedreht worden, hat keinen Verleih und tingelt nun durch die kleinen norddeutschen Programmkinos, in dieser Woche wird er im Cinema in Bremen gezeigt.
■ Thirst Südkorea 2009, R: Park Chanwook, R: Song Kang-ho, Kim Okvin / Originalfassung mit Untertiteln Der südkoreanische Horrorfilm hat in dieser Woche im Kino 46 seine Bremer Erstaufführung. In der taz stand zum Bundesstart folgende Kurzrezension: „Durst“ von Park Chan-wook ist ein mit überwältigender Sogkraft erzählter Vampirfilm. Mit aller Drastik werden hier die moralischen Fragen des Blutsaugens aufgeworfen. Ein Priester, der Gutes tun will, mutiert nach einem medizinischen Experiment zum Vampir. Zunächst bedient er sich nur an Koma-Patienten, später auch an Selbstmordkandidaten. Sparsam bewahrt er seine Blutvorräte im Kühlschrank auf. Doch die Lust am Töten lässt sich kaum kontrollieren, und auch das sexuelle Begehren des Priesters wird immer größer. Seine Geliebte, eine von ihrer Familie gequälte junge Frau, die er mit dem Vampirvirus infizieren wird, stürzt sich mit Wollust in die mörderische Jagd auf ihre Opfer. Auch in diesem Film verbindet Park Chan-wook exzessive Gewalt mit präzise komponierten Bildern und einem Diskurs über Triebe, Schuld und Erlösung. In „Durst“ vermischt sich der Austausch des Blutes mit dem von anderen Sekreten, wird der Kampf zwischen dem Vampirpriester und seiner weiblichen Versuchung zum Sinnbild einer großen fatalen Liebe.“
■ Der Tod und das Mädchen England/USA/Frankreich 1994, R. Roman Polanski, D: Sigourney Weaver, Ben Kingsley In der interessanten Reihe „Psychoanalytiker kommentieren“ wird am Dienstagabend um 20 Uhr im Atlantis dieser Film von Roman Polanski gezeigt und analysiert. Darin nimmt Sigourney Weaver als ehemaliges Folteropfer ihren von Ben Kingsley gespielten damaligen Folterer gefangen, um ihn nun ihrerseits zu erniedrigen und in Angst und Schrecken zu versetzen. Die Geschichte ist als intimes Kammerspiel angelegt, das Magazin „Spiegel“ lobte den Film damals als „Furcht erregendes Psychodrama über die verheerenden Folgen von Diktaturen, darüber, wie die Erinnerungen an Verfolgung, Erniedrigung und Folter ganze Lebensläufe beherrschen und vergiften kann. ‚Der Tod und das Mädchen‘ handelt vor allem davon, dass die Vergangenheit für die Leidtragenden der Geschichte niemals vergangen ist.“