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Archiv-Artikel

MEDIENTICKER

Umida Nijasowa (32), seit Januar inhaftierte usbekische Journalistin, ist gestern überraschend freigekommen. Im Revisionsverfahren wurde ihre Strafe von sieben Jahren Lagerhaft wegen Verfassungsfeindlichkeit und illegalem Grenzübertritt nun zur Bewährung ausgesetzt. Am vergangenen Freitag hatte die EU Sanktionen gegen Usbekistan angedroht, sollte das Urteil gegen Nijasowa nicht überprüft werden. (taz)

Jochen Bohl, sächsischer Landesbischof, hat das „Islamische Wort“ im Internetangebot des Südwestrundfunks (SWR) als „Grenzüberschreitung“ bezeichnet. „Es ist nicht Aufgabe einer öffentlich-rechtlichen Redaktion, islamisches Leben zu fördern“, sagte der evangelische Theologe gestern beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland. Das Angebot habe den Charakter einer „Verkündigungssendung“. Zu begrüßen sei hingegen das journalistische Informationsportal über den Islam, das vom ZDF im Internet geplant sei. Der SWR hatte mit der Sendung des „Islamischen Worts“ am 20. April begonnen.

Mit seiner Kritik ist Bohl anscheinend nicht allein. 60 Prozent der Zuschriften zum „Islamischen Wort“ seien negativ und zum Teil hasserfüllt, berichtete der Leiter der SWR-Hörfunkredaktion Kirche und Gesellschaft, Johannes Weiß. „Wir müssen akzeptieren, dass der Islam Teil unserer Gesellschaft ist“, sagte Weiß. (dpa, epd)

Wegen eines 24-stündigen Journalistenstreiks ist Griechenland gestern von aktuellen Nachrichten abgeschnitten gewesen. Seit 6 Uhr morgens wurden im Radio und Fernsehen keine Nachrichten ausgestrahlt, Newsportale im Internet wurden nicht mehr aktualisiert. Auch die griechische Nachrichtenagentur Ana unterbrach ihre Lieferungen. Heute sollten im ganzen Land keine Zeitungen erscheinen. Grund für den Streik ist eine Korruptionsaffäre um die Renten- und Pensionskasse der Medienschaffenden. 130 Millionen Euro aus der Kasse sollen von deren Verwaltern in Staatsanleihen investiert worden sein. Die einflussreiche Athener Journalistengewerkschaft fordert die Rückzahlung der Summe in die Rentenkasse. Wegen das Skandals war Arbeitsminister Savvas Tsitouridis im April von seinem Amt zurückgetreten. (afp)