UNTERM STRICH

Das dürfte die Betreiber der Kleidermarke Thor Steinar ärgern: Die Satirefigur Storch Heinar, eine Parodie der unter Neonazis beliebten Marke, erscheint jetzt in Buchform. Unter dem Titel „Mein Krampf. 18 Episoden aus dem selbst gefälschten Tagebuch des F. H.“ werden Geschichten aus dem Leben des struppigen Storchs erzählt. Storch Heinar ist ein Projekt der Initiative „Endstation Rechts“ aus Mecklenburg-Vorpommern, die über das Internet Kleidungsstücke mit dem Motiv des Storchs mit Seitenscheitel und Hitlerbärtchen vertreibt. Aus den Erlösen soll Aufklärungsarbeit über Rechtsextremismus finanziert werden. Laut Mathias Brodkorb, SPD-Landtagsabgeordneter und Mitinitiator des Projekts, wird im Buch auch der Prozess aufgearbeitet, den die Firma MediaTex, Betreiber von Thor Steinar, im Jahr 2010 gegen Storch Heinar geführt hatte.

Das Gastland der Frankfurter Buchmesse 2012 kommt von Down Under: Für das nächste Jahr fiel die Wahl auf Neuseeland, Außenminister Guido Westerwelle unterzeichnete am Donnerstag den entsprechenden Vertrag bei einem Besuch in Auckland. Damit ist das Gastland der übernächsten Frankfurter Buchmesse so weit weg wie nie zuvor, ganze 17.000 Kilometer sind von Auckland bis Frankfurt zurückzulegen. Bei der Unterzeichnung wies Buchmesse-Chef Juergen Boos auf den großen Einfluss der Maori-Bevölkerung auf die Kultur Neuseelands hin. Dessen multikulturelle Identität beruhe auf mitreißenden Geschichten, „seien sie mündlich erzählt, geschrieben, gesungen oder verfilmt“, so Boos. Zu den wenigen bisher in Deutschland verlegten neuseeländischen Autoren gehören Booker-Preisträgerin Keri Hulme und Katherine Mansfield.