: Postkoloniale Körperlichkeit
Hat sich der Blick der Europäer auf die Afrikaner seit Frantz Fanons Essay „Schwarze Haut, weiße Masken“ aus dem Jahr 1952 verändert? In seiner Studie über Rassismus und Kolonialismus untersuchte der auf der Karibikinsel Martinique geborene Psychiater den Effekt der Unterdrückung auf die Selbstwahrnehmung der Kolonialisierten. Diese müssten, so Fanon, als „schwarze Personen“ eine „weiße Maske“ tragen, um in einer kolonialisierten Welt bestehen zu können. Schwarze Tänzer erfahren dies noch heute am eigenen Leib. Denn der europäische Blick auf ihre Körper ist von Klischees und Fantasievorstellungen geprägt. Diese mögen sich zwar mit der Zeit verändert haben, aber „entkolonialisiert“ ist der westliche Blick auf den afrikanischen Tanz noch lange nicht. Das Festival „Border Border Express“ im Hebbel am Ufer nimmt diese Situation zum Ausgangspunkt für eine kompakte Bestandsaufnahme des zeitgenössischen afrikanischen Tanzes mit Choreografien aus Burkina Faso, Kenia, Kongo und Südafrika. Foto: Antoine Tempé
■ „Border Border Express“ – Tanzfestival: 7.–12. Juni, HAU. Programm und Infos: www.borderborderexpress.de