: FRAUENWÜNSCHE UND MÄNNERKRISEN
In einer neuen Studie untersucht das Familienministerium, wie 20-Jährige über die Gleichstellung von Mann und Frau denken. Abiturientinnen identifizieren sich demnach nicht mit der Frauenbewegung. Sie haben auch keine kämpferische Haltung gegen die Männer. Vielmehr finden sie es selbstverständlich, dass eine Frau heute alle Möglichkeiten hat. Ihrer Ansicht nach ist jede selbst dafür verantwortlich, sich in Partnerschaft und Beruf durchzusetzen. Sie stellen aber fest, dass Frauen in der Praxis nicht immer gleichgestellt sind. Frauen mit mittlerer und geringer Schulbildung hingegen sind mit dem jetzigen Stand meist zufrieden. „Mehr Gleichstellung“ erscheint ihnen suspekt. Sie fürchten, dass dann ihr Lebensmodell als Teilzeitjobberin und Mutter in Gefahr gerät, sie aber die Erwartungen an eine Karrierefrau nicht erfüllen können. Anders ist die Lage bei den Männern. Abiturienten bejahen meist die Gleichstellung der Frau. Sie fühlen sich aber stark verunsichert, es fehlt an Vorbildern. Männer mit geringer Bildung treten in aller Regel für die traditionelle Rollenteilung ein. COS