SPARKURS IN GRIECHENLAND : Athen will trotz Protesten weitersparen
ATHEN | Trotz des zunehmenden Widerstands der Bevölkerung ringt Griechenlands Regierung um weitere Einsparungen und rückt Sozialbetrügern auf den Leib. Das griechische Kabinett beriet über zusätzliche Kürzungen von 6,4 Milliarden Euro allein in diesem Jahr. Verstärkt soll dabei der weitverbreitete Betrug an den Rentenkassen angegangen werden, so Arbeitsministerin Louka Katseli in der Ta Nea. Denn das Land zahlt weiterhin Renten an rund 4.500 verstorbene Pensionäre. Darüber hinaus verkauft die Regierung Staatseigentum.
Derweil wächst der Widerstand gegen den Sparkurs. Allein am Sonntag kamen etwa 80.000 Menschen auf dem Syntagma-Platz zusammen, um zu protestieren – so viele wie noch nie seit Beginn der Proteste vor zwölf Tagen. Griechische Angestellte sind wütend, dass sie noch höhere Steuern zahlen müssen, während Ärzte, Anwälte und andere Selbstständige mit Steuerhinterziehung in großem Ausmaß davonkommen. Die Sparanstrengungen in Griechenland sind Gegenleistung für ein mögliches zweites Rettungspaket von EU und IWF. (rtr)