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Archiv-Artikel

ERINNERUNG AN JUDEN-DEPORTATIONEN AM BAHNHOF GRUNEWALD Weiße Rosen für die Tausenden Opfer

Mit einer Gedenkfeier am Berliner Bahnhof Grunewald ist am Mittwoch an die Deportation Tausender Juden in der NS-Zeit erinnert worden. Weil die Mehrheit der Menschen geschwiegen habe, seien die Transporte in die Lager überhaupt möglich geworden, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Nur wenige hätten sich für die Rettung einzelner Menschen eingesetzt.

In ihrer Rede am Mahnmal erinnerte die Holocaustüberlebende Margot Friedländer an das Schicksal der Berliner Juden und sprach über ihre Erlebnisse in der NS-Zeit. Die 1921 geborene Frau hatte bis zur ihrer Verschleppung nach Theresienstadt 1944 im Untergrund in Berlin gelebt. Am Ende der Gedenkstunde legten die Teilnehmer weiße Rosen an die Bahnsteigkante.

Vom Gleis 17 wurden von 1941 bis 1945 rund 55.000 der etwa 160.000 damals in Berlin lebenden Juden in die Gettos in Litzmannstadt (Lodz), Minsk und Riga sowie das deutsche Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Die Rolle der Deutschen Reichsbahn im Holocaust blieb lange unbeachtet. Erst in den 1980er und 1990er Jahren wurden hier zur Erinnerung mehrere Mahnmale errichtet. (dpa, taz)