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Archiv-Artikel

Kein Preisschild für die Wende

ENERGIE Wie funktioniert die EEG-Umlage und was sagt sie aus? Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Strompreis

Von MKR
Ob der Strompreis sinkt, hängt von den Anbietern ab – und der Wechselbereitschaft der Kunden

Gehört hat man den Begriff schon oft. Doch wie funktioniert die EEG-Umlage noch mal genau?

Wer in Deutschland Strom aus Sonne, Wind, Wasser oder Biomasse produziert, bekommt für diesen einen garantierten Preis. Erzielt der Strom an der Börse einen geringeren Wert, werden die Mehrkosten auf die Stromkunden umgelegt. Das ist die EEG-Umlage.

Sagt diese Zahl also aus, wie viel die Energiewende kostet?

Nicht unbedingt. Wie die unterste Grafik zeigt, ist die Umlage in den letzten Jahren viel stärker gestiegen als die Summe, die die Betreiber der Ökokraftwerke bekommen. Grund dafür ist zum einen, dass die Politik immer mehr Unternehmen von der Umlage befreit hat; dadurch müssen die übrigen Verbraucher mehr bezahlen. Zum anderen ist – vor allem durch das steigende Ökostrom-Angebot – der Strompreis an der Börse stark gesunken. Wegen der Art der Berechnung (siehe Frage 1) steigt dadurch die EEG-Umlage.

Sinkt jetzt der Strompreis?

Das hängt von den jeweiligen Stromanbietern ab. Sie entscheiden selbst, ob sie die sinkende Umlage an ihre KundInnen weitergeben oder lieber ihren Gewinn steigern. Weil auch der Einkaufspreis für Strom an der Börse sinkt, müsste zum Jahreswechsel eigentlich für die meisten Verbraucher der Preis sinken (sofern nicht die regional unterschiedlichen Gebühren für die Netze stark steigen). Wenn Sie das nicht tun, sollten die KundInnen zu einem anderen Anbieter wechseln.

Wie werden sich die Kosten langfristig entwickeln?

Bei der EEG-Umlage haben Netzbetreiber und Bundesnetzagentur auch diesmal wieder einen hohen Sicherheitspuffer eingeplant. Experten gehen daher davon aus, dass die Umlage in den nächsten Jahren leicht sinkt oder stabil bleibt. Allerdings gibt es große Unsicherheiten beim Börsenpreis und beim künftigen Umfang der Industrieausnahmen. Steigen könnte der Strompreis auch durch die Kosten für den Netzausbau und für Reservekraftwerke. Auch ein aus Klimaschutzgründen wünschenswerter Anstieg der Preise für CO2-Zertifikate würde Strom teurer machen. MKR