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Archiv-Artikel

das wichtigste Festnahmen nach Mord

Mord an Deutschem in Afghanistan doch „Terrorakt“. Welthungerhilfe will Arbeit dennoch fortsetzen

Von KEL

BERLIN taz ■ Nach der Ermordung eines Mitarbeiters der Deutschen Welthungerhilfe (DWHH) im Norden Afghanistans hat die örtliche Polizei gestern sechs Verdächtige festgenommen. An der Aufklärung der Tat sind nach offiziellen Angaben rund 100 afghanische und auch einige deutsche Polizisten beteiligt. Der 65-jährige Bauingenieur Dieter Rübling war am Donnerstag in der als relativ sicher geltenden Region Sar-e-Pul bei einem Überfall auf einen Konvoi erschossen worden. Trotz des Anschlages betonte Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) gestern, dass die Hilfe für Afghanistan weitergehe. Die Menschen könnten sich „darauf verlassen, dass wir uns nicht zurückziehen werden“.

 Nach Einschätzung der Welthungerhilfe ist der Mord aus politischen oder religiösen Motiven geschehen, wie die Afghanistanreferentin der DWHH, Renate Becker, erklärte. Die Beschimpfungen der afghanischen Mitarbeiter des Konvois hätten sich eindeutig gegen ausländische Organisationen gerichtet. Auch der Gouverneur der Provinz erklärte gestern, dass es sich bei der Tat um einen „Terrorakt“ handeln könne.

 Die Welthungerhilfe hat ihre 25 deutschen Mitarbeiter vorerst in die Haupstadt Kabul beordert. Mit anderen Hilfsorganisationen, der deutschen Botschaft und der Isaf werde nun erörtert, wie die Arbeit fortgesetzt werden kann. „Es ist noch zu früh, um über weitere Entscheidungen zu sprechen“, sagte DWHH-Regionalkoordinator Theo Riedke der taz. Einen vergleichbaren Vorfall habe es bislang nicht gegeben. Andere Hilfsorganisationen wiesen ihre Mitarbeiter an, vorerst keine Überlandfahrten zu unternehmen. KEL