: Hilfe nach mysteriöser Feuersbrunst
GROSSBRAND Ein Feuer im niedersächsischen Delmenhorst hat etliche Wohnungen zerstört – nun gibt es eine große Hilfsaktion für die jetzt Obdachlosen. Die Polizei sucht unterdessen nach der Brandursache
Der Schrecken kam mitten in der Nacht, manchen Bewohnern ist außer Bademantel und Hausschlappen nichts geblieben: Bei einem Großfeuer in Delmenhorst sind am Sonntag früh fünf Mehrfamilienhäuser in Brand geraten. Rund 50 Wohnungen haben Schaden genommen, 25 sind nicht mehr bewohnbar. Die Solidarität mit den betroffenen Mietern ist enorm: Viele Menschen und Organisationen haben bereits ihre Unterstützung angeboten und wollen helfen.
Während die Polizei nach der Brandursache forscht, hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zu Spenden aufgerufen. „Die Leute wollen wie verrückt spenden“, sagte DRK-Sprecher Tim Rosenbusch. Außer Geld bieten die Menschen Kleidung, Möbel, Fernsehgeräte und sogar Besteck an.
Die Spenden sollen zunächst in einer Halle untergebracht werden, um sie dann an die obdachlos gewordenen Bewohner zu verteilen, berichtet Rosenbusch. Bislang sind etliche in einem Hotel untergebracht. „Nach dem Schock sind die meisten Betroffenen wieder gefasst, sie werden von Seelsorgern betreut“, sagt der DRK-Sprecher. Viele hätten aber alles verloren.
Ermittler und Gutachter untersuchen unterdessen den Unglücksort. Das Feuer war in zwei Unterständen für Müllcontainer gleichzeitig ausgebrochen. Es hatte sich schnell auf die angrenzenden Häuser ausgebreitet. „Das hatte eine Trichterwirkung, die Flammen sind bis zum Dachstuhl geschossen“, erklärte Polizeisprecherin Kerstin Epp. Das ganze Ausmaß des Brandes sei noch gar nicht zu beziffern, der Schaden wird auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus und befragt nun Zeugen.
Insgesamt 209 Bewohner hatten die Einsatzkräfte in der Nacht in Sicherheit gebracht. Ein Kind erlitt einen Bruch und wurde im Krankenhaus behandelt, mehrere Kleinkinder wurden in einer Kinderklinik betreut. Etwa 170 Feuerwehrleute bekämpften den Brand. (dpa)