: UNTERM STRICH
Wir ahnten es, moralisch befinden wir uns noch immer im tiefsten Mittelalter: damals wurden Verbrecher öffentlich an den Pranger gestellt. Ihre Wirkung als disziplinierendes Verfahren hat die öffentliche Bloßstellung bis heute nicht verloren. Das belegt eine Studie des Max-Planck-Instituts und der University of British Columbia in Kanada. Bei einem Gruppenspiel wurden Studenten aufgefordert, anonym einen Betrag in einen Topf einzubezahlen. Das gesammelte Geld wurde an alle Spieler verteilt. Die Summe im Gruppentopf war spärlich. Erst als die Spielregeln geändert wurden und die zwei Teilnehmer mit dem niedrigsten Beitrag ihren Namen öffentlich bekannt geben mussten, erhöhte sich der Betrag erheblich. Die Angst, öffentlich blamiert zu werden, oder, im Gegenzug, die Aussicht auf Ehrung bewegen Menschen zu mehr Gemeinsinn. Manfred Milinski vom Max-Planck-Institut sieht dieses Verhalten als Chance für Probleme, die nur durch Gemeinsinn gelöst werden können, wie beispielsweise der Klimawandel.
Gelobt und geehrt wurde indes das Brauhaus am Kreuzberg aus Hallerndorf beim fränkischen Bierfest in Nürnberg. Das Bier wurde vom Pfarrer und Bürgermeister der Gemeinde gebraut und von Ministranten an den Papst in Rom übergeben. Der Oberhirte bedankte sich in einem Brief und wünschte „Gottes reichen Segen“. Zu verköstigen ist der gesegnete Trank vom 22. bis 26. Juni 2011 am Nürnberger Burggraben.