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Archiv-Artikel

Astrid Nippoldt, 33, Bremen

Von kli

Meistens wird man erst mal mitgenommen von der Bremer Videokünstlerin Astrid Nippoldt, und zwar an einen Ort mit Ausstrahlung. Das war am Anfang von Nippoldts Karriere so, beim Video „Heroic Turn“, das sie in einem zugeschütteten Bremer Hafenbecken drehte. Und das ist so bei ihrer Videotrilogie „Grutas“, die im Kunstverein Hannover zu sehen ist: Grutas ist ein abgelegenes Dorf in Litauen, in dem seit dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes 66 ausgediente Sowjet-Skulpturen aus allen Landesteilen gelagert werden. Marx, Engels und Lenin gibt es dort mitten im Wald in mehrfacher Ausführung. Dieses politisch und ästhetisch belastete Terrain ist die Kulisse, die Nippoldt in ihrem Film verfremdet: Zum Beispiel durch eingeschmuggelte Klänge in der Tonspur oder durch Schnittfolgen, die den Ort immer unwirklicher und unberechenbarer erscheinen lassen. Im Kontrast dazu steht das berechenbare Bremen, in dem die gebürtige Gießenerin Nippoldt studierte. Und in das sie immer wieder zurückkehrte nach diversen Stipendien, die sie in die Villa Massimo nach Rom, nach Paris und Essen führten. „Es ist gut, sich im ruhigen Bremen auf die Arbeit konzentrieren zu können“, sagt Nippoldt. „Aber nur dort sein könnte ich nicht.“ kli