GALERIE MICHAEL SCHULTZ : Raddaddadda-ps-ps-ah im Gefecht der zeitgenössischen Kunst
Da liegt er hingestreckt, der Künstler. Unverkennbar MK Kähne. In feinem Zwirn und rahmengenähten Schuhen. Er liegt auf dem Rücken, getroffen vielleicht von einem Herzinfarkt, im aufreibenden Gefecht der Kunst. Ob dafür aber das Maschinengewehr taugt, das neben ihn aufgebockt steht? Dass es reichlich Patronen ausgespuckt haben muss, sagen die verstreut herumliegenden Patronenhülsen.
MK Kähnes Alter Ego ruht auf einem mit rotem Filz bezogenen Podest, das zwei ausziehbare Elemente hat, auf denen weiße Herrenhemden, eine Krawatte, Manschettenknöpfe, Schuhspanner und ähnliche, für den Herrn von Welt wesentlichen Dinge des Luxus aufgebahrt sind.
MK Kähne ist für seine besonderen Koffer und eigens entwickelten Behältnisse, die als Container wie als Ausstellungsvitrine funktionieren, berühmt. Wunderschöne Objekte in sich selbst, bringen sie unter dem Vorbehalt der Kunst vielerlei Alltagsgegenstände so zusammen, dass eine ganz eigene Wirklichkeit entsteht: ein bisschen sur- und hyperreal – und voller Fragen. Wie jetzt seine „Paranoia“-Installation: Was hat es mit dem Maschinengewehr auf sich? Gegen wen verteidigt sich der Künstler? Wen hat er womöglich angegriffen? WBG
■ bis 8. November, Di–Fr 10–19, Sa 10–14 Uhr, Mommsenstr. 34