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Razzia bei Helios

Abrechnungsbetrug Ermittler durchsuchen Kliniken in Buch und Mitte sowie Privaträume. Unter den 14 Verdächtigen sind Ärzte und Geschäftsführer

Gegen Mitarbeiter der Helios-Kliniken wird wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs ermittelt. Nach der Durchsuchung der Kliniken in Berlin-Buch richten sich die Vorwürfe gegen bislang 14 Verdächtige. Darunter seien Ärzte, Chefärzte und Geschäftsführer, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. „Es besteht auch hier der Verdacht, dass ambulante Leistungen von nicht zugelassenen und zum Teil auch nicht ausreichend qualifizierten Ärzten erbracht wurden, die dann über den jeweils zugelassenen Arzt abgerechnet wurden“, sagte der Leiter der Ermittlungsgruppe, Karsten Fischer. Auch in den Berliner DRK-Kliniken soll es über mehrere Jahre hinweg groß angelegten Abrechnungsbetrug gegeben haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt dort seit 2010. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe habe sich eine Person mit Verdachtshinweisen zu den Helios-Kliniken an die Kassenärztliche Vereinigung gewandt. Dies sei Auslöser der Ermittlungen gewesen, sagte Oberstaatsanwalt Thorsten Cloidt.

Bei Helios gehen die Ermittler davon aus, dass mindestens seit dem Jahr 2008 Leistungen entgegen den Vorschriften abgerechnet wurden. Den Schaden konnten die Ermittler noch nicht beziffern.

Rund 150 Beamte des Landeskriminalamtes sowie die Staatsanwaltschaft hatten zuvor Räume der Helios-Zentrale in Berlin-Mitte und am Standort Berlin-Buch sowie neun Wohnungen in Berlin und Brandenburg durchsucht. Laut Cloidt wurde dabei umfangreiches Material in Form von Papier und Datenträgern sichergestellt. Es sei denkbar, dass „das Ende der Fahnenstange“ noch nicht erreicht sei. Auch im Zuge der Ermittlungen bei den DRK-Kliniken habe sich die Zahl der Beschuldigten explosionsartig erhöht. (dpa)

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