: Künstler für die Olympischen Spiele
INITIATIVE Kulturschaffende haben sich zusammengeschlossen, um für Olympia in Hamburg zu werben
JOACHIM LUX, THALIA-THEATER
Intendanten, Sänger und Schauspieler – sie alle wollen für Hamburg als Austragungsort der Olympischen Spiele werben. Schmidt-Theaterchef Corny Littmann hatte die Idee, die Initiative für Olympia zu gründen. Insgesamt unterschrieben 22 Kulturschaffende, darunter Sänger Udo Lindenberg, Ballettdirektor John Neumeier und Moderatorin Ina Müller. Sie sehen die Olympischen Spiele 2012 in London als gutes Beispiel, weil hier über 14 Millionen Menschen auch an Kulturveranstaltungen teilnahmen und sehen damit die Spiele als kulturelle Chance.
Auch der Intendant des Thalia-Theaters, Joachim Lux, zeigt sich begeistert: „Beim Zeus – das olympische Feuer muss nach Hamburg! Und sexy sind wir hier sowieso“, sagte er.
Hamburg bewirbt sich für die Olympischen Sommerspiele 2024, der einzige deutsche Konkurrent ist Berlin. 2015 will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entscheiden, welche Stadt sich als Austragungsort beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bewerben darf.
Littmann sieht Olympia klar in Hamburg: „Es ist ein sehr spannendes und einzigartiges Konzept. Das Faszinierende ist seine Nachhaltigkeit.“ Dass es auch Gegenstimmen und kritische Blicke auf die Finanzierung gibt, will er durch die Einbeziehung der Bürger bei der Planung verhindern: „Die Hamburger sind von Olympia zu begeistern.“
Das sieht Dirk Seifert von der Initiative (N)Olympia aber etwas anders. Er kann über die Kulturschaffenden, die sich für Hamburg als Austragungsort einsetzen, nur schmunzeln. „Dass Hamburg, wo die Kultur boomt, mehr Besucher braucht, kann ich nicht nachvollziehen. Die Spielstätten haben wohl eher ein ökonomisches Interesse an den Olympischen Spielen. Und was ich viel eher sehe ist, dass überall kleine Clubs sterben; diese Clubs würden wohl auch keinen Vorteil von den Olympischen Spielen haben“, sagt er.
JELENA MALKOWSKI