Klassenkampf wird eng

Im Regionalliga-Finale müssen Osnabrück und Kiel auf Schützenhilfe hoffen. Auch Emden hat noch Aufstiegschancen

Der Blick aufs Feld gerichtet, das Ohr am Radio: Am kommenden Samstag, dem letzten Spieltag der Regionalliga Nord, bleibt gleich drei Vereinen nichts anderes übrig, als auf die Schützenhilfe anderer Teams zu hoffen. Nur wenn der am Freitag in die Zweite Bundesliga aufgestiegene FC. St. Pauli den zweitplatzierten Magdeburgern ein Bein stellt, können der VFL Osnabrück oder Kickers Emden den Hamburgern noch in die zweite Liga nachfolgen. Holstein Kiel hingegen muss auf einen Punktgewinn der Leverkusener Amateure in Dortmund setzen, will es den vor der Saison für nie möglich gehaltenen Fall in die Oberliga noch in letzter Sekunde abwenden.

Mit einem furiosen 4:2 (0:0)-Sieg über Magdeburg (Tore: Zedi, Cerci, Tornieporth und Celikovic) verhinderte Kickers Emden nicht nur den vorzeitigen Aufstieg der Gastmannschaft, sondern bewahrte sich selbst eine Mini-Chance, die Magdeburger noch abzufangen. Voraussetzung dafür ist aber nicht nur ein eigener hoher Sieg beim ebenfalls noch aufstiegsambitionierten Wuppertaler SV, sondern auch ein Ausrutscher von Magdeburg und Osnabrück. Die Osnabrücker trennt nach dem souveränen 4:0 (2:0)-Sieg (Tore: Reichenberger (2), Schäfer, Enouchs) bei den bereits abgestiegenen Amateuren von Borussia Mönchengladbach nur noch ein Punkt vom Platz an der Sonne.

Tränen gab es nach dem Abpfiff trotz Sieg bei Holstein Kiel. Mit einem 2:0 (1:0) gegen Fortuna Düsseldorf (Tore: Dobry, Guscinas) erledigten die Kicker aus der Landeshauptstadt vor 5.000 Fans zwar ihre Hausaufgaben, bleiben aber aufgrund des 2:0-Sieges von Borussia Dortmund II in Wilhelmshaven weiterhin auf einem Abstiegsplatz. Dass die seit Wochen von Sieg zu Sieg eilenden Dortmunder am letzten Spieltag ausgerechnet gegen die Absteiger aus Leverkusen Punkte lassen, glaubt in Kiel niemand mehr. MARCO CARINI