: KSK-Soldaten ohne Verfahren
TÜBINGEN dpa ■ Im Fall des ehemaligen Guantánamo-Häftlings Murat Kurnaz hat die Staatsanwaltschaft Tübingen die Ermittlungen gegen zwei Elitesoldaten der Bundeswehr eingestellt. Der 25-Jährige hatte den Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) vorgeworfen, ihn im Januar 2002 in einem US-Gefangenenlager in Afghanistan misshandelt zu haben. Trotz verbleibenden Verdachts ließe sich ein Nachweis nicht führen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Walter Vollmer gestern. Die Beschuldigten hatten die Vorwürfe als „frei erfunden“ zurückgewiesen. Zwar seien Kurnaz’ Aussagen grundsätzlich glaubwürdig gewesen, sagte Vollmer. Er habe „differenziert“ ausgesagt und keinen „besonderen Belastungseifer“ gezeigt. Die mögliche Körperverletzung könne den Soldaten aber nicht nachgewiesen werden, weil „in einem zentralen Punkt eine Klärung nicht möglich war und weitere Beweismittel der Staatsanwaltschaft nicht zur Verfügung stehen.“