SCHNELL INS KONZERT!

Langsam aber sicher setzt das Sommerloch ein. Bands spielen auf Festivals und sonst wenig. Menschen wollen lieber an der Sonne sein, wenn sie denn scheint. Oder sind sowieso nicht da. Immerhin Black Night Crash geben es den Daheimgebliebenen, und zwar am heutigen Samstagabend im Karo, Beginn gegen 21 Uhr.

Draußen sein und Musik hören geht am Sonntag ab 17 Uhr auf dem Rathausplatz Syke. Dort feiert der Integrationsbeirat der Stadt sein Sommerfest und hat dazu das Original Koçani Orkestar eingeladen. Ab 17 Uhr spielt die Band um Naat Veliov, die mit der Musik für den Kusturica-Film „Time of the Gypsies“ auch in Westeuropa bekannt wurden.

Wenn Sie sich dann ein wenig sputen, bekommen Sie im Schlachthof noch das Konzert eines anderen, ganz famosen Orchesters mit: Das Andromeda Mega Express Orchestra spielt dort ab 20 Uhr in der Kesselhalle. Manche Menschen haben dieses bemerkenswerte 18-köpfige Ensemble vielleicht im letzten Jahr auf der Jazzahead gesehen, wo sie nur bedingt hingehörten. Weil sie zwar Jazz kennen, können und lieben, aber eben noch viel mehr in ihren musikalischen Kosmos integrieren. Filmmusik, Klassik und zeitgenössische Musik – und eine Affinität zu Pop haben sie auch, wie ihre Zusammenarbeit mit The Notwist bewies. Das ist ziemlich weit vorn, aber auch für Menschen mit Avantgarde-Phobie eine beeindruckende Erfahrung. Auch schön: The Builders And The Butchers, die am Dienstag auf der Treue spielen. Die verabschiedeten sich vor ein paar Jahren von Alaska und von Punk-rock, um sich noch archaischeren Ausdrucksformen zuzuwenden. Ihr Umgang damit lässt aber die Vergangenheit der Musiker erahnen und erinnert gelegentlich mehr als nur ein bisschen an 16 Horsepower. Beginn ist um 21 Uhr. Am Freitag ab 21 Uhr dann in der Lila Eule: die Hardcore-Punk-Legende Adolescents. 1980 in Kalifornien gegründet, zerfiel die Urbesetzung wenig später, allerdings hatten sie da mit ihrem schlicht „Adolescents“ betitelten Debüt-Album schon einen Meilenstein des kalifornischen Hardcore veröffentlicht. Die Musiker machten in anderen, ebenfalls nicht unwichtigen Bands wie Agent Orange oder D.I. weiter, seit zehn Jahren sind die Adolescents wieder unterwegs. Andreas Schnell