piwik no script img

Archiv-Artikel

Ein Erfolg versprechendes Angebot

betr.: „Es gibt keinen Ökosozialismus“, taz vom 23. 5. 07

Antje Hermenau irrt, wenn sie glaubt, ihre These, es gebe keinen Ökosozialismus – woher weiß sie das? –, mit den bronchitiskranken Schulkindern von Leipzig in der Wendezeit erklären zu können. Sie sind wohl das Produkt des Staatskapitalismus à la DDR; so wie übrigens die Pseudokrupp-kranken Kinder im Ruhrgebiet das Produkt des Kapitalismus westlicher Prägung à la BRD waren.

Antje Hermenau steht für einen wenig sozialen, wirtschaftsliberalen Kurs, dem sich jedoch zumindest an der Basis der Grünen längst nicht alle verbunden fühlen. Wer so argumentiert wie sie, der/die hat vermutlich auch kein Problem mit den Auswirkungen der Hartz-IV-Politik und glaubt, seine Freiheit würde am Hindukusch verteidigt. Um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern, geht es um die Verbindung sozialer und ökologischer Ansätze – inklusive einer wirklichen Verteilungsgerechtigkeit. Dies leistet übrigens auch die Linkspartei (bislang) nicht – insbesondere dort nicht, wo sie mitregiert (hat). Eine gleichermaßen ökologische und soziale Gesellschafts- und Wirtschaftskonzeption ist insofern ein notwendiges und zugleich auch Erfolg versprechendes Angebot im politischen Wettbewerb. HANS CHRISTIAN MARKERT, Kaarst