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■ Brownian Movement Niederlande/Deutschland/Belgien 2010, R: Nanouk Leopold, D: Sandra Hüller, Dragan Bakema
Als „Brownsche Bewegung“ bezeichnet man in der Physik unregelmäßig zuckende Bewegungen von Atomen oder Molekülen. Wenn man bei Wikipedia nachschlagen muss, was ein Filmtitel bedeutet, sagt dies einiges über den oder die RegisseurIn aus. Nanouk Leopold ist eine Filmemacherin, die wenig Rücksicht auf ihr Publikum nimmt. Hier erzählt sie von einer Ärztin, die eine Wohnung mietet, um darin Sex mit Männern zu haben, deren Körper nicht der Norm entsprechen. Was dies bedeuten soll, muss sich der Zuschauer selber zusammen reimen. Und weil man darüber so trefflich nachdenken, kann, ist dies ein Film, den die Kritiker schätzen und das Publikum meidet: „Ein strapaziöser, gleichwohl mit beachtlichem Stilwillen inszenierter Film“ schrieb der Kollege vom Filmdienst. Ob dies eine Empfehlung oder eher eine Warnung ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.■ Larry Crown USA 2011, R: Tom Hanks, D: Tom Hanks, Julia Roberts
Dies ist so etwas wie Hollywoods Version der „Feuerzangenbowle“, allerdings geht der von Tom Hanks gespielte Titelheld nicht aus einer Schnapslaune zurück in die Schule, sondern er will seinen Collegeabschluss nachholen, um einen Job zu bekommen. Ähnlich nüchtern geht es dann leider auch weiter und Julia Roberts gibt eine desillusionierte Dozentin, in die sich der alte Student natürlich verliebt. All das tuckert so dahin, denn Larry hat sich von seinem Auto verabschiedet und fährt cool in einem Motorroller durch die Szene, die nur aus jungen Menschen besteht, die freundlich sind und Larry unbedingt helfen wollen. Dies ist also pure Fantasie. Irgendetwas muss Tom Hanks als Regisseur grundsätzlich falsch gemacht haben, wenn ein motorisierter Zweiräder ständig ihm und Julia Roberts die Show stiehlt.■ Naokos Lächeln Japan 2010, R: Tran Anh Hung, D: Kenichi Matsuyama, Rinko Kikuchi „“Die Haruki-Murakami-Verfilmung „Norwegian Wood“ w (so der Originaltitel) ist nicht wirklich gelungen, aber Murakamis eigentümlich mäandernde Erzählweise hat Tran gut getroffen. Der Film spielt 1967 in Tokio zur Zeit der Studentenproteste, die den Helden aber herzlich wenig angehen. Er liest lieber Bücher und knüpft eher zaghafte Bande zum anderen Geschlecht. Der Mann ist gefangen zwischen zwei sehr komplizierten Liebschaften, die vor wogendem Gras, pittoreskem Schnee oder hübsch arrangiertem Ambiente nur sehr unvollständig ausgelebt werden.“ stand im Bericht der faz von den Filmfestspielen in Venedig. ■ The Way Back USA 2010, R: Peter Weir, D: Ed Harris, Colin Farrell Sieben Jahre hat Peter Weir nach seinem letzten Film „Master & Commander“ gebraucht, aber jetzt hat er wieder ein ähnlich ambitioniertes Epos gemacht wie die brillante Segelschiffs-Saga. Diesmal erzählt er von der Flucht einer Gruppe von Sträflingen aus einem sibirischen Gulag in den Zeiten Stalins. Weir erzählt wieder von einem Team, das gegen die Naturgewalten nur bestehen kann, indem es zu einer Einheit verschmilzt. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Tatsachenbericht von Slavomir Rawicz.