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Archiv-Artikel

US-Notenbank stellt Konjunkturspritzen ein

KRISE Fed lässt Wertpapierankaufprogramm zum Monatsende auslaufen. Insgesamt vier Billionen US-Dollar geflossen. Niedrige Zinsen sollen noch „geraume Zeit“ beibehalten werden. Wenig Arbeitslose

WASHINGTON rtr | Die US-Notenbank Federal Reserve stellt ihre milliardenschweren Konjunkturspritzen ein und verspricht weiter niedrige Zinsen. Die Zentralbank entschied am Mittwoch, ihr Ankaufprogramm für Wertpapiere zum Monatsende auslaufen zu lassen. Zuletzt hatte sie den Erwerb von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren bereits auf 15 Milliarden Dollar pro Monat gedrosselt. Mit dem Ende der Geldspritzen wird die Bilanz nun nicht mehr ausgeweitet.

Die Fed hat sie mit mehreren Programmen zum Ankurbeln der Konjunktur in den Jahren nach Ausbruch der Finanzkrise 2008 auf mehr als 4 Billionen Dollar aufgebläht. Den Leitzins hält sie seit Ende 2008 auf dem rekordniedrigen Niveau von 0 bis 0,25 Prozent. Die Fed erneuerte zugleich ihr Bekenntnis, ihre sehr lockere Geldpolitik noch „geraume Zeit“ beizubehalten. An den Märkten wird für Mitte 2015 mit der Zinswende gerechnet, einige Investoren tippen sogar auf einen noch späteren Termin im kommenden Jahr. Die Fed legte sich indes nicht fest. Sie betonte, sie werde sich beim Zeitpunkt künftiger Zinserhöhungen davon leiten lassen, wie die Daten zur Wirtschaftsentwicklung ausfielen. Falls es etwa größere Fortschritte auf dem Weg zu Vollbeschäftigung und stabilen Preisen geben sollte als erwartet, könnten „Zinserhöhungen wahrscheinlich früher kommen als derzeit angenommen“. Derzeit macht den Notenbankern allein die etwas zu niedrige Teuerung Sorgen, zuversichtlich sind sind sie beim Arbeitsmarkt. Eine Reihe von Anzeichen deute darauf hin, dass sich die Auslastung schrittweise verbessere. Zuvor hatte die Notenbank stets betont, die Ressourcen am Jobmarkt seien noch nicht ausgeschöpft. Im September entstanden fast eine Viertelmillion neue Jobs, deutlich mehr als von Ökonomen erwartet. Zudem fiel die Arbeitslosenquote auf 5,9 Prozent – der niedrigste Stand seit Juli 2008.