: „Unser Wasserfußabdruck“
VORTRAG Virtuelles Wasser fließt nur im Hintergrund und doch macht jeder von ihm Gebrauch
■ 39, ist beim BUND Naturschutz in Bremen für Wassersparen, Klimaschutz- und Engergiesparprojekte zuständig
taz: Frau Timm, „virtuelles Wasser“ – gibt es das nur virtuell oder wirklich? Was ist das?
Mareile Timm: Ja, klar. Der Begriff „virtuelles Wasser“ existiert schon länger, allerdings ist er erst im Jahre 2005 etwas mehr in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Virtuelles Wasser ist das Wasser, was man für die Herstellung von Gütern und Nahrungsmitteln verbraucht hat. Im Hinblick auf die Produktionsart und die klimatischen Bedingungen gibt es da Unterschiede.
Ist es zum Beispiel ratsam, Baumwolle in den USA anzubauen und nicht in Usbekistan?
Ja, denn die Baumwollpflanze braucht sehr viel Wasser. In den USA regnet es wesentlich häufiger als in Usbekistan. Es ist dort also möglich, bevorzugt mit Regenwasser zu bewässern und weniger Grundwasser zu verwenden. Natürlich hängt der Wasserverbrauch auch mit der Bewässerungsmethode zusammen. Die Flutung von Anbauflächen ist eine weniger effektive Methode als die Tröpfchenbewässerung. Da hat jede Produktionsstätte ihren eigenen Wasserfußabdruck.
Was ist das?
Damit bezeichnet man den Vergleich der Wassernnutzung verschiedener Länder oder Produkte. Es geht darum, wie viel Regenwasser genutzt wird und wie viel Bewässerungswasser zusätzlich verwendet werden muss. Außerdem geht es um das Abwasser, welches produziert wird. Auch Menschen haben so einen Wasserfußabdruck.
Wie könnte man seinen eigenen Wasserfußabdruck verkleinern?
Es ist wichtig, auf die Regionalität und die Ökologie der Produkte zu achten, die man einkauft.
Fragen: LIS
Samstag, 11 Uhr, Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5