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Archiv-Artikel

Proteste in Airbus-Werken

Beschäftigte an drei Standorten legen wegen geplanten Verkaufs ihre Arbeit nieder

PARIS/HAMBURG dpa ■ Aus Protest gegen die ihrer Meinung nach unzureichende Informationspolitik des Unternehmens legten die Beschäftigen in den drei Airbus-Werken Varel, Nordenham und Laupheim gestern die Arbeit nieder. Im baden-württembergischen Laupheim, wo am Donnerstag ein Feiertag ist, sind die Arbeitnehmer nach Auskunft der IG Metall Küste bereits ins Wochenende gegangen; in Varel und Nordenham sind Versammlungen und Informationsveranstaltungen geplant. Die Spät- und Nachtschichten sollen ihren Dienst nicht antreten. Airbus will die drei Werke mit insgesamt 4.700 Beschäftigten ganz oder teilweise verkaufen. Drei weitere Werke sollen mit Partnern weitergeführt werden.

Insgesamt haben 14 Unternehmen Interesse für die Werke angemeldet, die verkauft oder künftig mit Partnern betrieben werden sollen. Die neue transnationale Organisation des Konzerns soll bis Ende September stehen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Unternehmenskreisen. Zuvor will die EADS-Tochter die Partner für die sechs Werke benennen, die abgestoßen oder gemeinsam weitergeführt werden sollen. Unter den 14 Interessenten sind dem Vernehmen nach auch deutsche Unternehmen wie Diehl, DAG und Kaefer. Airbus hatte gestern den französischen Betriebsrat über die Reorganisation im Zuge des Sanierungsplanes „Power8“ informiert und dabei Unzufriedenheit bei der Arbeitnehmerseite hervorgerufen. Es sei nicht erkennbar, dass die Ausgliederung von Standorten notwendig sei, sagte Horst Niehus vom europäischen Airbus-Betriebsrat.