: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute Abend wird in der Linse zu Lichtenberg Adolf Eichmann vorgestellt, der ja gewissermaßen der Logistiker des Holocaust war. Vor allem aber wird an diesem Abend über den Prozess geredet und anschließend diskutiert, der nach seiner Verhaftung – im argentinischen Versteck – in Israel gegen ihn geführt wurde. Der ist in mehrfacher Hinsicht interessant und mustergültig – und Eichmanns Rollenspiel als willfähriger, sich aber unschuldig gebender Handlanger ist mehr als ekelhaft. Am Mittwoch wird in der Friedrichshainer Zielona Gora die Frage „Wie kann eine linke EU-Kritik aussehen?“ erörtert. Der Sozialwissenschaftler und Journalist Jörg Kronauer fragt nicht nur nach dem vermeintlichen Untergang des Euro und vergleichbaren Hypes, mit denen derzeit die Boulevardpresse Auflage macht, auch geht es ihm nicht einfach um eine pauschale Ablehnung der EU zugunsten nationalstaatlicher Vorgehensweisen, vielmehr zeigt er, wie der Einfluss der deutschen Eliten in Europa wächst. Historische und ökonomische Aspekte der deutschen EU-Politik werden im Zentrum seines Vortrages stehen. Am Donnerstag wird im Haus der Demokratie über das Volksbegehren „Freie Zulassung zum Masterstudium“ informiert, das eine studentische Initiative auf den Weg bringen will. Bis zum 1. November 2011 müssen 20.000 gültige Unterschriften gesammelt werden, damit das Volksbegehren stattfinden kann, nach dessen glücklichem Ende wiederum jede und jeder ein Masterstudium aufnehmen kann. Ein hehres Ziel. Am Freitag dann wird im Mehringhof über „Anti-Zwangspsychiatrie und Widerstandsformen“ geredet, es referieren Vertreter_innen der Irren-Offensive. Wie kann man das Ende des psychiatrischen Zwangs herbeiführen, der dem EU-Recht zufolge eh gesetzeswidrig ist, lautet die zentrale Frage.
■ Eichmann-Prozess: Mo, 18.30 Uhr, Parkaue 25
■ Linke EU-Kritik: Mi, 20 Uhr, Grünberger Str. 73
■ Studienzugang: Do, 19 Uhr, Greifswalder Str. 4
■ Zwangspsychiatrie: Fr, 19 Uhr, Gneisenaustraße 2a