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Schulministerin Sommer sieht Persönlichkeitsrechte von Lehrern durch Internet-Bewertung gefährdet
DÜSSELDORF/KÖLN dpa/taz ■ Nordrhein-Westfalens Schulministerin Barbara Sommer (CDU) sieht durch eine Internetseite zur anonymen Bewertung von Lehrern deren Persönlichkeitsrechte gefährdet. Die Möglichkeit, unter Spickmich.de anonyme Beiträge über Lehrer zu veröffentlichen, trage nicht zu einer fachlich angemessenen Schülerrückmeldung bei, heißt es in Sommers Antwort auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion. Sommer ist selbst Lehrerin und war vor ihrer Ernennung zur Ministerin als Schulamtsdirektorin tätig.
Auf Spickmich.de können an Lehrer Noten von eins bis sechs vergeben werden. Außerdem kann bewertet werden, ob Lehrer „sexy“, „cool“, witzig und beliebt sind (taz berichtete). Bei Schülerrückmeldungen dürfte nicht die Persönlichkeit von Lehrkräften im Mittelpunkt stehen, schreibt Sommer in ihrer jetzt veröffentlichten Antwort. Sie versicherte, dass Bewertungen im Internet für die Einstellung von Lehrern in den öffentlichen Schuldienst keine Rolle spielten. Initiativ werden könne das Schulministerium jedoch nicht, so Sprecher Herbert Spies auf taz-Nachfrage. Lehrer könnten aber versuchen, wegen möglicher Verletzungen ihrer Persönlichkeitsrechte aber privat- oder strafrechtlich gegen Spickmich.de vorzugehen.
Über eine zunehmende Zahl von Beleidigungen und Bedrohungen durch Schüler im Internet hatte sich zuletzt auch der nordrhein-westfälische Lehrerverband (NRWL) beklagt. Selbst vor Morddrohungen machten manche Schüler nicht halt. „Mit Spaß hat das alles nichts mehr zu tun“, so der Präsident des NRWL, Peter Silbernagel. Die von drei Kölner Studenten gegründete Spickmich GmbH argumentiert dagegen, ihre Seite diene „zur Bestätigung guter Arbeit, aber auch als Denkanstoß zur Verbesserung des Unterrichts“.
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